Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) Foto: dpa

Geht die Debatte um die "kalte Progression" an der Realität vorbei? Eine Studie des Finanzministerium deutet darauf hin, dass es das Problem momentan gar nicht gibt.

Berlin - Die Debatte über den Abbau der sogenannten kalten Progression dreht sich nach einem Zeitungsbericht um ein Problem, das es in diesem Jahr überhaupt nicht gibt. Dies gehe aus einer Analyse des Bundesfinanzministeriums hervor, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“. Demnach führt die Kombination aus geringer Inflation und Erhöhung des steuerlichen Grundfreibetrags Anfang 2014 dazu, „dass in diesem Jahr voraussichtlich keine kalte Progression entstehen wird“. Im vergangenen Jahr betrug die Belastung pro Person demnach im Schnitt 16 Euro.

Kalte Progression entsteht, wenn eine Lohnerhöhung durch die Kombination aus ansteigendem Steuertarif und Inflationsrate faktisch zunichtegemacht wird.

Minister Wolfgang Schäuble (CDU) hat bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass es wegen der niedrigen Inflation derzeit kaum kalte Progression gibt. Dennoch will sich die CSU auf ihrem an diesem Freitag beginnenden Parteitag dafür aussprechen, 2017 mit dem Abbau zu beginnen. Die CDU hat dies auf ihrem Parteitag in dieser Woche so beschlossen, falls es dafür finanziellen Spielraum gibt. Auch die SPD ist für eine Milderung der heimlichen Steuererhöhungen.