„Die haben immer Bock auf Remmidemmi“, sagt Krömer über die Stuttgarter. Foto: imago images/C/hristian Behring

Der Komiker Kurt Krömer hat in der aktuellen Folge seines Podcasts Max Herre und Joy Denalane zu Gast. Darin sprechen die drei auch über Stuttgart.

Wenn Promis öffentlich über die schwäbische Landeshauptstadt reden, müssen überzeugte Stuttgart-Fans oft ein dickes Fell beweisen. Denn nicht selten wird gegen den Kessel scharf geschossen. Umso erfreulicher ist es jedoch, wenn Personen des öffentlichen Lebens ein paar positive Worte für Stuttgart verlieren. So wie Kurt Krömer zuletzt in seinem Podcast „Feelings“.

Der Komiker begrüßte in der aktuellen Folge seines Podcasts das Musiker-Paar Joy Denalane und Max Herre, die erst vor Kurzem ihr erstes gemeinsames Album angekündigt hatten. In der einstündigen Folge sprechen der Comedian und das Paar unter anderem über Musik und ihr Privatleben – und auch die Schwabenmetropole wird thematisiert. Max-Herre-Kenner erkennen den Zusammenhang sicher schnell; schließlich kommt der Musiker gebürtig aus Stuttgart und ist hier aufgewachsen.

Krömer schwärmt von Auftritten im Kessel: „Stuttgart ist doch geil“

Krömer, der vor der Aufnahme der Podcast-Folgen nicht weiß, wer ihm beim Talk gegenübersitzen wird und sich daher vorab nicht über seine Gäste informieren kann, dachte hingegen Denalane und Herre seien beide – so wie er – gebürtige Berliner. Als der Komiker hört, dass der Musiker aus Stuttgart kommt, plaudert er munter drauf los. „Stuttgart ist doch geil. Schwaben auch“, sagt Krömer.

Seine ersten Erfahrungen mit dem Kessel habe der 49-jährige Comedian 2004 im Renitenztheater gesammelt, erzählt er. Es sei nicht nur das erste Mal Stuttgart, sondern sogar das erste Mal Schwabenland für ihn gewesen. „Die buhen mich gleich aus“, hatte er damals befürchtet. Doch er wurde eines Besseren belehrt. Noch vor der Show sei ein 90-jähriger Mann reingekommen und habe „mia liebet sie“ gerufen.

Der Auftritt danach sei wegen des „geilen Publikums“ ein voller Erfolg gewesen. Im Nachhinein habe er sich sogar etwas dafür geschämt, dass er von den Stuttgartern negative Resonanz erwartet hatte. „Das war der erste Auftritt in Stuttgart und bis heute ist es so, dass ich gerne da bin“, sagt er. „Die haben immer Bock auf Remmidemmi.“

Max Herre: Stuttgart ist „schon bisschen schmallippig manchmal“

Herre, der in Stuttgart aufgewachsen ist, wirkt überrascht von Krämers Anekdote: „Interessant. Du hast Glück gehabt, weil es ist schon bisschen schmallippig manchmal – bisschen ernst“, sagt der 51-jährige Musiker über den Kessel. Auch seine Frau Joy Denalane, die so wie Krömer aus Berlin kommt, sei mit Stuttgart nie warm geworden und habe es nicht länger als drei Jahre dort ausgehalten. „Mir was es bisschen zu eng“, erklärt die Musikerin. „Ich hatte Schwierigkeiten reinzukommen und war den Leuten in Stuttgart etwas zu direkt. Ganz vieles von dem, was ich als Nettigkeit gesagt habe, wurde als Affront verstanden“, führt die 50-Jährige weiter aus. Deshalb seien sie und ihr Mann bereits 2002 nach Berlin gezogen und lebten seitdem dort.

Obwohl Krömer offensichtlich Sympathie für die Schwaben hegt, könnte er sich ein Leben in Stuttgart ebenfalls nicht vorstellen: „Naja, wohnen möchte ich da auch nicht“, sagt er. „Also jetzt bei aller Liebe: Tolle Menschen, aber ich bleibe schön hier [Anm . d. Red.: in Berlin].“ Weiter geht der Komiker diesbezüglich nicht ins Detail. Es bleibt also offen, weshalb die Stadt als Wohnort für ihn nicht in Frage kommt.

Zahlreiche seiner Promi-Kollegen waren in der Vergangenheit weniger zurückhaltend und lästerten ganz offen über ihre Abneigung gegen Stuttgart. Wie etwa Felix Lobrecht, der in seinem Podcast zusammen mit Kolumnist Tommi Schmitt die Landeshauptstadt einst als „reich, hässlich und stillos“ betitelt hat. Oder der 2019 verstorbene Satiriker Wiglaf Droste, der einst schrieb: „Wer nach Stuttgart kommt und bei Groschen ist, lässt jede Hoffnung fahren“ und die Stadt wie Stuttgart 21 unter die Erde verbuddelt wünschte. Die Liste der Stuttgart-Spötter ließe sich noch lang weiterführen.