Die Elitetruppe KSK braucht Platz (Archivbild). Foto: imago images/Björn Trotzki/Björn Trotzki via www.imago-images.de

Die Elitetruppe KSK braucht neuen Platz für Fallschirmübungen. Dem Land Baden-Württemberg gehört im Zollernalbkreis ein 90 Hektar großes Gelände. Bei einer Bürgersprechstunde gab es viele Fragen.

Regierungsvertreter haben am Donnerstag in einer Bürgersprechstunde über den geplanten Landeplatz für Fallschirm-Elitesoldaten des KSK in Geislingen informiert. Geübt werden soll an 120 Tagen im Jahr auf der Staatsdomäne Waldhof im Zollernalbkreis. Außer den KSK-Kräften soll auch die US-Armee das Areal nutzen können. Die Staatsdomäne gehört dem Land, ihre Flächen sind derzeit verpachtet. Die Domäne liegt isoliert an einem Waldrand, umgeben von Ackerflächen.

Die Bürgerinitiative Waldhof hatte sich mit ihren mehr als 50 Vertretern eingefunden, um Antworten von Vertretern des Staatsministeriums Baden-Württemberg und des Bundesverteidigungsministeriums zu bekommen. „Viele Informationen haben wir nicht erhalten. Das Argument war, dass das Vorhaben erst noch in den Genehmigungsprozess geht“, sagte Tobias Vötsch, Eigentümer eines nahe an der Domäne gelegenen Hofs. Er hat 15 000 Freilandhennen, diese legen 14 000 Eier am Tag. Ähnlich geht es Tobias Hölle vom Steinefurthof mit seinen 30 000 Legehennen. Beide fürchten um ihre Existenz, denn Hühner sind sehr schreckhafte Tiere.

Vertreter des Bundesverteidigungsministeriums besuchten die beiden Höfe vor der Bürgersprechstunde und informierten sich über die Arbeit der Landwirte. „Uns wurde versprochen, dass ein Gutachten in die Wege geleitet wird, ob sich der Übungsplatz mit den Hennen verträgt“, sagte Vötsch. Vertreter der Bürgerinitiative kamen zur Sprechstunde mit Plakaten, auf denen etwa stand „Unser täglich Brot gib uns heute“ und „Existenzvernichtend“.

Es gibt schon lange Proteste

Gegen den Bau einer 1000 Meter langen und 400 Meter breiten Absetzpiste, die auch als Start- und Landebahn für kleinere Flugzeuge und Helikopter genutzt werden soll, gibt es schon lange Proteste. Die Bürgerinitiative sagt, zwölf Betriebe wären in ihrer Existenz gefährdet. Das bisherige Absetzgelände bei Renningen und Malmsheim soll aufgegeben werden, damit die Robert Bosch GmbH dort ihr Forschungs- und Entwicklungszentrum weiter ausbauen kann. Das Land hatte sich deshalb verpflichtet, ein Ersatzgelände zu finden.