KSC-Fans sind heute gut drauf. Foto: dpa/Uli Deck

Ein historischer Sieg: Der Karlsruher SC stellt mit dem 7:0 gegen Magdeburg einen Vereinsrekord ein. Dabei profitieren die Nordbadener von heftigen Aussetzern der Gäste.

Mit einem 7:0 (4:0)-Erfolg hat der Karlsruher SC dank zahlreicher katastrophalen Aussetzer des 1. FC Magdeburg einen fast 18 Jahre alten Vereinsrekord in der 2. Fußball-Bundesliga eingestellt. So hoch wie am Sonntag gegen die Gäste aus Sachsen-Anhalt hatten die Nordbadener seit der Saison 2005/2006 nicht mehr gewonnen, als KSC-Trainer Christian Eichner gegen Eintracht Braunschweig (7:0) selbst noch in der Startelf stand.

„Wir haben uns absolut in einen Rausch gespielt. Das ist auch fast nicht zu verhindern, wenn wir führen“, sagte Torschütze Paul Nebel, der mit seinen Teamkollegen von Magdeburger Patzern im Spielaufbau profitiert hatte. „Wie wir dann spielen, ist teilweise sehr, sehr selbstbewusst.“ 

Im Vorfeld des Duells war Eichner von einer „großen Herausforderung“ ausgegangen. „Wir brauchen eine Frustrationstoleranz“, hatte er angekündigt. Seine These stellte sich aber an diesem erinnerungswürdigen Fußballnachmittag als falsch heraus. Frust herrschte nur bei den Magdeburgern, die nach dem dritten sieglosen Spiel im Abstiegskampf stecken.

Verunsicherte Magdeburger

Der KSC kletterte in der Tabelle auf den siebten Rang. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt nach dem 26. Spieltag sechs Zähler. Leise Aufstiegshoffnungen dürften im Karlsruher Umfeld wieder aufkommen. „Es bringt aber nichts hoch oder runter zu gucken. Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen, können aber jeden schlagen und für jeden unangenehm sein“, sagte Nebel.

Bereits nach acht Minuten erzielte der aufgerückte Verteidiger Marcel Franke per Kopf die Führung. Beim zweiten Treffer leistete sich Daniel Heber vor 27 028 Zuschauern einen folgenschweren Ballverlust. Budu Siwsiwadse nahm die Einladung dankend an (13.). Weitere sechs Minuten später hatten die Gäste dann Glück, dass es nach einem Zusammenprall im Strafraum keinen Elfmeter für den KSC gab. 

Die Magdeburger traten verunsichert auf - und bis zum nächsten folgenschweren Fehler im Spielaufbau dauerte es nicht lange. Erneut war Siwsiwadse der Nutznießer (25.). Noch vor der Pause machte es Nebel noch deutlicher (40.). 

Auch durch den Seitenwechsel ließen sich die Karlsruher nicht bremsen. Diesmal durften Marcel Beifus (50.) und Igor Matanovic (51.) jubeln. Dem sechsten Treffer ging ebenfalls ein verheerender Fehler der FCM-Defensive voraus. Das vermeintliche 1:6 fand aufgrund einer Abseitsstellung keine Anerkennung (79.). Und auch der Schlusspunkt gehörte den Gastgebern: Marvin Wanitzek verwandelte einen Handelfmeter kurz nach Ablauf der regulären Spielzeit und sorgte vor der Länderspiel-Pause für Ekstase und Träumereien rund um den Wildpark.