Eine Spur führt Eyckhoff (Verena Altenberger, rechts) und Eden (Stephan Zinner) zu einem Hersteller von Mährobotern. Eine für den Nahen und Mittleren Osten zuständige Mitarbeiterin wurde zum Mordopfer. Foto: BR/Amalia Film und Dragonbird Films /Karin Finger

In „Paranoia“ gerät Kommissarin Eyckhoff in ein Geflecht aus Täuschung und Wahrheit, das Geheimdienste spinnen. War das Anschauen einen Sonntagabend wert?

Was taugt „Paranoia“? Der neue „Polizeiruf 110“ aus München im Schnellcheck:

Die Handlung in zwei Sätzen Eine schwer verletzte KI-Spezialistin verschwindet, nachdem sie ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Ein Arzt sowie Geheimdienstagenten drehen am Räderwerk, das Folterungen in Syrien vertuschen will und in das Rettungssanitäterin Kant (Marta Kizyma) und Kommissarin Eyckhoff (Verena Altenberger) nicht nur die Finger bekommen.

Zahl der Leichen Vier.

Abschied Werden am Ende auch Sanitäterin und Kommissarin zu Opfern? Das bleibt offen. Klar ist, dass Eyckhoff in ihrem letzten Fall an Grenzen gerät. „Manchmal könnt ich mir auch was anderes vorstellen, berufsmäßig“, sagt sie mit einem Messerstich im Bein.

Humor Frech plaudert Bessie Eyckhoff mit einem kleinwüchsigen Regalauffüller, forsch mit einem psychopathischen Stalker, charmant mit einem Mähroboter. Schade, dass die Kommissarin erst im letzten Fall so witzig und vielschichtig sein darf.

Krisen KI, AKW, Klima: Flott rauscht der Plot an aktuellen Debatten vorbei.

Unser Fazit Anleihen bei Hitchcock sowie im Agenten- und Horrorgenre machen „Paranoia“ spannend; das Rad, an dem gedreht wird, ist für einen „Polizeiruf“ aber fast zu groß. So bleibt das Finale mit Geheimdienst-Killer unglaubwürdig, auch wenn ihn Filmproduzent Fulton-Smith selbst spielt.

Spannung Note 1,5; Logik Note 2,5