Bundesinnenministerin Nancy Faeser stellt am Dienstag die neuesten Zahlen vor. (Archivbild) Foto: dpa/Øíhová Michaela

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) stellt an diesem Dienstag die Kriminalstatistik 2023 vor. Die Zahl registrierter Straftaten ist im vergangenen Jahr einem Medienbericht zufolge bundesweit um 5,5 Prozent auf fast sechs Millionen gestiegen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) stellt an diesem Dienstag die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2023 vor. Die Zahl registrierter Straftaten ist im vergangenen Jahr einem Medienbericht zufolge bundesweit um 5,5 Prozent auf fast sechs Millionen gestiegen. Insgesamt seien der Polizei 5,94 Millionen Delikte gemeldet worden, zitierte die „Welt am Sonntag“ vorab aus der Kriminalstatistik. So viele Fälle hatte es zuletzt im Jahr 2016 gegeben. 

Die Vorstellung dürfte damit ein Termin werden, bei dem viele schwierige Fragen zu beantworten sind. Auch die von einigen Bundesländern bereits veröffentlichten Daten zur Entwicklung im vergangenen Jahr lassen wenig Gutes erwarten. 

Hauptgrund Zuwanderung?

So wuchs die Kriminalität in Nordrhein-Westfalen 2023 um 3,4 Prozent. Im bevölkerungsreichsten Bundesland wurden im vergangenen Jahr 1,4 Millionen Straftaten verübt. Im Vergleich zu vielen anderen Bundesländern sei der Anstieg der Straftaten hier noch moderat ausgefallen, hatte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) bei der Vorstellung der Zahlen gesagt. 

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) nannte als Hauptgrund für die gestiegene Zahl an Straftaten im Freistaat die Zuwanderung. Die Kriminalitätsbelastung in Bayern stieg 2023 seinen Angaben zufolge auf 4361 Straftaten pro 100 000 Einwohner. Das ist im Vergleich zu 2022 ein Anstieg um 2,4 Prozent. Dies sei ein „bundesweiter Trend, für den besonders Ausländer und Zuwanderer verantwortlich sind“, gab Herrmann an. Die SPD-Fraktion im bayerischen Landtag kritisierte Herrmann daraufhin scharf für eine „Verquickung von CSU-Migrationspolitik und Kriminalitätsbekämpfung“. 

Stete Zunahme

Die Kriminalität hatte 2022 nach Jahren des Rückgangs bundesweit wieder zugenommen - und zwar um 11,5 Prozent auf rund 5,63 Millionen Straftaten. Damals war jedoch ein Teil des Anstiegs auf den Wegfall der Corona-Maßnahmen zurückzuführen gewesen. Durch die staatlichen Beschränkungen hatte es in den Jahren 2020 und 2021 weniger Tatgelegenheiten gegeben - etwa weil Geschäfte geschlossen waren und sich weniger Menschen begegneten. 

Neben der Bundesinnenministerin werden auf dem Podium in Berlin auch der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, und der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Michael Stübgen (CDU), erwartet.