In der h&h-Apotheke in Leonberg wird gegen Grippe und Corona geimpft. Foto: Simon Granville

Die Erkältungswelle hat auch rund um Leonberg zugeschlagen. Fachleute aus der Region erklären, wie man sich schützen kann und was man tun sollte, wenn man bereits kränkelt.

Gegen die Erkältungswelle gibt es durchaus so manches Kraut – aber noch einiges mehr kann helfen, wenn die Nase läuft und der Hals kratzt. Rat weiß Barbara Mergenthaler, sie ist Allgemeinmedizinerin in Renningen. Ganz generell sei es gut, ausreichend Schlaf zu haben, sich gesund zu ernähren und mehrmals die Woche Sport zu treiben, erklärt sie. Auch der Weg von der Wärme in die Kälte und zurück tue dem Körper gut, genauso wie Bewegung an der frischen Luft.

Und dann kommen bekannte Regeln aus der Coronapandemie ins Spiel: Eine direkte Ansteckung bei anderen lasse sich vermeiden, wenn man seine Kontakte reduziere, sagt die Medizinerin. Außerdem sei das Tragen einer Maske wirkungsvoll – auch bestens bekannt aus der Pandemie. Rainer Merk, Hausarzt in Leonberg, betont allerdings, dass es für die Immunität wichtig sei, dass man regelmäßig in Kontakt mit verschiedenen Erregern komme. Die medizinische Erkenntnis: „Sonst hat der Körper wenig Gedächtniszellen, und es kann zu schwereren Reaktionen kommen.“

Wie sinnvoll ist eine Impfung?

Mit Blick auf die Corona- und Influenza-Impfungen seien die Leitlinien des Robert-Koch-Instituts vernünftig, sagt Mergenthaler. Diese empfehlen die Impfungen für Personen über 60 Jahre, Menschen mit chronischen Erkrankungen, Angehörige und Pflegepersonal von Risikogruppen und Personen, die beruflich ein höheres Ansteckungsrisiko haben, zum Beispiel medizinisches Personal. „Für ältere Leute oder gefährdete Leute ist das definitiv zu überlegen“, sagt die Renninger Ärztin. Personen außerhalb dieser Gruppen müssten individuell abwägen, ob sie sich impfen lassen oder nicht. „Und wenn jemand mehrere Corona-Impfungen schon hat, könnte auch die Influenza-Impfung jetzt wichtiger sein“, so Mergenthaler.

Das kann man tun, wenn man schon kränkelt

Was kann man aber tun, wenn man bereits kränkelt und verhindern möchte, dass die Erkältung mit voller Wucht zuschlägt? Barbara Mergenthalers Tipp: viel Ruhe, warme und heiße Getränke trinken und viel Schlaf. „Dadurch lässt es sich ein Stück weit mildern“, erklärt sie. Rainer Merk betont, dass Ausruhen gerade bei einer Corona-Erkrankung gut sei. Aber auch Bewegung an der frischen Luft sei förderlich. Aber man sollte keinen Sport treiben, wenn man sich nicht wohlfühlt. „Das kann sonst weitreichende Folgen haben“, sagt der Mediziner.

Welche Medikamente man parat haben sollte für eine Erkältung, ist laut der Apothekerin Miriam Sachs individuell unterschiedlich. Denn jeder reagiert anders, erklärt die Inhaberin der h&h-Apotheke in Leonberg. „Einer kriegt es eher auf die Bronchien, einer eher auf die Nebenhöhlen.“ Generell sei es gut, Fieber- und Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol parat zu haben. Man solle außerdem lieber auf Medikamente für die spezifischen Symptome setzen, die man gerade habe, als auf Allround-Präparate.