Storch und Maus hängen über den Büchern: zwei von Brigitte Holtens Lesezeichen Foto: Dominik Florian

Brigitte Holten hat niedliche Lesezeichen gehäkelt. In der Buchhandlung Bücherlurch werden sie nun verkauft.

Kornwestheim - Ein Krokodil, ein Storch, eine Katze, ein Huhn und ein Schweinchen – im Bücherlurch in Kornwestheim hat sich eine ganze Tierschar versammelt. Die Kunden des Buchladens in der Bahnhofstraße müssen aber keine Angst haben, dass zwischen den Romanen ein Löwe hervorspringen könnte. Denn die tierischen Bewohner hängen ruhig nebeneinander aufgereiht an der Kasse. Es sind Lesezeichen, die die Kornwestheimerin Brigitte Holten gehäkelt hat und nun zugunsten des Ludwigsburger Tierheims in dem Bücherladen gekauft werden können.

Die Idee ist Brigitte Holten in den ersten Wochen des Shutdowns im vergangenen Frühjahr gekommen. „Ich habe über längere Zeit im Homeoffice gearbeitet, da habe ich viel Zeit zuhause verbracht“, erzählt die 56-Jährige. In dieser Zeit habe sie auch mitbekommen, dass das Ludwigsburger Tierheim kaum noch Besucher habe und die Zahl der Spenden ebenfalls zurückgegangen sei. „Da habe ich mir gedacht, das ist doch eine gute Idee. Mit tierischen Lesezeichen etwas Gutes für die Tiere zu tun“, sagt Brigitte Holten.

Und wie das Häkeln der animalischen Lesehelfer geht, darin hat die Kornwestheimerin ohnehin schon viel Übung gehabt. „Ich habe sie bereits seit gut zwei Jahren als Geschenke für Freunde und Familie gehäkelt“, sagt Brigitte Holten. Die Entwürfe hatte sie in dem Häkelbuch „Bookies“ von Jonas Matthies gefunden. „Nur den Storch, der war nicht im Buch, den habe ich dann selbst gestaltet“, fügt die Kornwestheimerin hinzu.

Die Tierfiguren mit rundem Kopf und flachem Körper habe sie dann in ihren freien Stunden gehäkelt. „Auch im Urlaub war ich damit gut beschäftigt. Aber ich habe auch einfach längere Zugfahrten genutzt“, erzählt sie.

Ein Problem gab es mitunter bei der Materialbeschaffung: Denn das Filetgarn, das beim Häkeln der Lesezeichen verwendet werden muss, sei gar nicht so leicht zu bekommen. „Es gibt nur wenige Fachgeschäfte, die das führen. Und dann auch nicht in allen Farben. Eventuell muss ich das Garn in Zukunft im Internet bestellen“, berichtet Brigitte Holten.

Dem Team des Bücherlurchs gefielen die Idee und die Lesezeichen sofort. „Wir fanden die Lesezeichen von Beginn an toll“, sagt Buchhändlerin Angelika Ortwein, die den Lesezeichen an der Kasse einen passenden Platz freiräumte, „Sie passen ja auch perfekt zu uns als Büchergeschäft, und auch die Idee, die dahintersteckt, ist super.“

Das einzige Manko: Ein Lurch ist bei der Tierparade nicht dabei. „An den Lurch hatte ich gar nicht gedacht. Ich hatte zunächst vor, die Lesezeichen auf dem Weihnachtsmarkt zu verkaufen. Der findet jetzt ja nicht statt“, sagt Holten und fügt hinzu: „Aber ich werde mir das für das nächste Jahr merken.“

Würden alle 46 Lesezeichen, die je nach Materialbedarf zwischen zehn und 14 Euro kosten, verkauft, käme eine Spendensumme von 600 Euro zusammen. „Das wäre doch ein toller Betrag, der dem Tierheim in diesen Zeiten eine Hilfe sein würde“, sagt die Kornwestheimerin.