Urban Gardening – so kann es aussehen. Foto: /dpa

Im Frühjahr 2022 soll das Projekt starten. Es braucht aber noch Mitstreiter.

Kornwestheim - Loslegen lautet nun die Devise beim Urban-Gardening-Projekt. Die Stadt macht sich auf die Suche nach einer Gruppe oder einem Verein, der sich um das Gartenstück an der Westseite der S-Bahngleise kümmern möchte. Mit Hilfe der städtischen Homepage, Facebook und Flyern soll eine geeignete Gruppe ausfindig gemacht werden.

Im kommenden Frühjahr geht es dann richtig los. Von da an ist das Flurstück neben den Gleisen fürs Urban Gardening reserviert. Der Grundgedanke solcher Projekte ist, eine ungenutzte Fläche in eine grüne, lebensfreundliche Umgebung zu verwandeln. Die Stadtverwaltung leitet die ersten Schritte dafür ein, verlegt zum Beispiel ein Leerrohr für den künftigen Wasseranschluss. Sobald aber eine Gruppe gefunden ist, gibt die Stadt die Verantwortung ab. Dann muss die Gruppe entscheiden, wie sie die Fläche gestalten möchte, ob Parzellen angelegt werden sollen, ob der Garten öffentlich zugänglich sein soll, ob es regelmäßige Treffen gibt und wie sie sich finanzieren will.

Nur eines darf der Garten nicht werden: eine Kleingarten-Siedlung. Der Schwerpunkt soll auf gemeinsamem Arbeiten liegen, auf bewusstem Konsum und umweltschonender Produktion. „Der urbane Garten soll ein langfristig angelegtes Projekt sein. Die Gärtnerinnen und Gärtner sollen sich persönlich mit dem Projekt verbunden fühlen“, schreibt die Stadt in einer Gemeinderatsvorlage.

Mit Blick auf die Stützmauer, die wegen Altlasten im Zuge des Neubaus der Bahnbrücke nicht wie geplant versetzt werden konnte, macht sich Daniel Joppien (Grüne) Sorgen, dass sich diese Altlasten auf den geplanten Garten auswirken. „Die Altlastsituation ist nicht so, dass man dort nichts anbauen kann“, versichert der Erste Bürgermeister Daniel Güthler. Der Boden sei zwar ein bisschen vorbelastet, stelle aber keine Gesundheitsgefahr da. Außerdem könne man zum Beispiel mit Hochbeeten arbeiten. Auch auf die Größe der Urban-Gardening-Fläche habe es keinen Einfluss, dass die Mauer nun dort bleibt, wo sie ist.

„Das ist jetzt mal ein Einstieg in das Projekt“, sagt die Bürgermeisterin Martina Koch-Haßdenteufel, „wenn die Nachfrage da ist, müssen wir uns überlegen, ob und wie wir erweitern können.“ Klaus-Dieter Holzscheiter (Freie Wähler) ist mit der jetzigen Größe der Fläche erst einmal zufrieden. Es sei wichtig, mit dem Urban Gardening in der Weststadt eine Grünfläche zu schaffen, „egal wie“. Edda Bühler (Grüne) hofft, dass das Projekt „Schule macht“ – wie in umliegenden Orten, in denen es bereits etablierte Urban-Gardening-Projekte gibt: Stuttgart-Nord hat den Stadtacker, Ludwigsburg-Eglosheim die Naturecke und Ludwigsburg das Stadtbeet.

„Unter Betrachtung dieser beispielhaften Projekte ist die Stadtverwaltung davon überzeugt, dass auch das Projekt in Kornwestheim einen großen Erfolg erzielen kann“, heißt es von der Stadt.