Wer will einen Überraschungskarton? Foto:  

Die Briefmarkenfreunde laden zu einem Flohmarkt ein. Sammler könnten profitieren.

Kornwestheim - Mehrere Umzugskartons voller Briefmarken haben die Briefmarkenfreunde derzeit in Verwahrung. Bisher haben sie die nicht benötigten Postwertzeichen stets zur Diakonie Stetten gebracht – aber die nimmt nun keine Marken mehr an. Der Vorsitzende der Briefmarkenfreunde, Bernward Schubert, erklärt, was nun passiert.

Herr Schubert, wie kommt Ihr Verein an so viele Kartons mit Briefmarken?

Das sind überwiegend Reste von Sammlungen, die uns Sammler zur Verfügung gestellt haben oder die uns Hinterbliebene von verstorbenen Sammlern überlassen haben. In der Regel sind es Marken, mit denen Sie auf Flohmärkten und Auktionen oder bei Tauschtagen keine Erlöse erzielen können.

Wenn ich mir so einen Karton bei Ihrer Veranstaltung an Land ziehe: Kann ich auf einen Zufallsfund – zum Beispiel die Blaue Mauritius – hoffen?

Nein. Wir haben die Kartons durchforstet und unter anderem auch nach Briefmarken für unsere Jugendarbeit gesucht. Wir haben die Kartons auch unseren Vereinsmitgliedern angeboten. Sie werden in den Kartons keine wertvollen Schätze finden, vielleicht aber Briefmarken, die zu einer bestimmten Sammlung passen und mit denen Lücken geschlossen werden können.

Sie haben solch ein Material früher zur Diakonie Stetten gebracht, die ihre Sammelstelle aber aufgelöst hat. Andere Einrichtungen nehmen das Material noch entgegen. Was machen die eigentlich mit diesen Briefmarken?

Sie stellen Briefmarkenpakete zusammen. Früher gab’s solche Pakete, die zum Beispiel „100 Stück aus aller Welt“ hießen, in den Kaufhäusern und waren für Jugendliche der Start zum Sammeln. Heute werden diese Briefmarkenpakete zumeist übers Internet angeboten.

Besteht das Sammeln heutzutage also mehr aus dem Ersteigern von den begehrten Marken bei Versteigerungen im Internet?

Jein. Das Sammeln ist nach wie vor auch eine Fleißarbeit. Briefmarken-Abarten, also Exemplare mit Farbfehlern, Flecken oder ohne Zacken, finden Sie mitunter auch noch auf Flohmärkten oder eben in solchen Überraschungskartons. Und die sind für einige Sammler das Salz in der Suppe, weil sie nur sehr selten vorkommen.

Was machen die Briefmarkenfreunde mit den Postwertzeichen, die sie beim Flohmarkt nicht loswerden?

Die werden wir zur Johannes-Diakonie nach Mosbach bringen. Wegen der Menge können wir die Kartons nicht mit der Post verschicken, aber der Weg in den Odenwald ist für uns noch vertretbar.

Der Flohmarkt der Briefmarkenfreunde findet in den Vereinsräumen im Casino, Aldinger Straße 80, statt. Beginn ist um 19 Uhr.