Drita-Trainer Armend Mehmeti gibt die Richtung vor. In welcher Liga er sein Team in der nächsten Saison coachen wird, steht noch nicht fest. Foto: Archiv/Horst Dömötör

Heute in unserer Serie Vereine in der Pandemie: Drita Kosova Kornwestheim.

Kornwestheim - An das letzte Zusammentreffen können sich die Mitglieder von Drita Kosova Kornwestheim nur noch vage erinnern. „Es muss im Oktober gewesen sein“, sagt Safet Muzliukaj, Verantwortlicher des Kornwestheimer Fußballvereins. Mit einem Blick auf den Spielplan des Bezirksligisten lässt sich die grobe Schätzung genauer bestimmen. Es war der 25. Oktober. An diesem Sonntag spielte Drita sein Heimspiel gegen den TSV Heimsheim. Nach der 1:4-Niederlage war die Stimmung damals nicht die beste.

Vielleicht hätten die Spieler die 90 Minuten ein Stück weit mehr genossen, wenn sie gewusst hätten, dass sie danach lange nicht mehr gemeinsam gegen den Ball treten können. Denn mit dem Schlusspfiff war nicht nur die Partie des achten Spieltags vorbei, sondern auch das Vereinsleben des Teams mit kosovarischen Wurzeln. „Es gab seither nur noch losen Kontakt“, sagt Muzliukaj, „ein gemeinsames Training ist ja nicht erlaubt. Mit den Kontaktbeschränkungen sind richtige Treffen derzeit auch nicht möglich.“

Dass sich die Teamkameraden und Fans in dieser Saison noch einmal auf oder neben dem Platz sehen werden, daran glauben die Clubverantwortlichen nicht mehr. „Ich denke nicht, dass wir in der aktuellen Situation in der Pandemie noch einmal spielen werden“, sagt Safet Muzliukaj und blickt voraus.

Sportlich würde der Tabellenletzte davon profitieren. Absteiger würde es dann in der Bezirksliga keine geben – wie in der vergangenen Saison auch. Vor einem Jahr blieb Drita trotz der roten Laterne aus demselben Grund in der Liga. „Wir würden das lieber sportlich regeln, dann hätten wir es in der eigenen Hand. So könnten wir auch die nächste Saison planen“, sagt Muzliukaj.

Denn die Planungen für die kommende Spielzeit sind in der Bezirksliga andere als in der Kreisliga. „Wenn wir Spieler ansprechen für die neue Saison, wollen sie natürlich wissen, in welche Liga es geht“, sagt der Vertreter des Vereins. Gleiches gelte für Unterstützer und Sponsoren. Ohne Spiele komme kein Geld in die Kasse des kleinen Vereins. „Für die Zukunft wäre es wichtig, bald Klarheit zu haben. Aber das wünscht sich derzeit ja jeder“, sagt er.

Info Wie der Name des Clubs schon verrät, hat der Kornwestheimer Fußballverein eine kosovarische Prägung. Viele Spieler der Mannschaft haben ihre Wurzeln in dem Land im Osten Europas. Gegründet wurde Drita im Jahr 1996 und feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Ihren größten sportlichen Erfolg erreichten die Fußballer vor rund zwei Jahren. In der Relegation der Saison 2018/19 setzte man sich gegen Lokalrivale SV Pattonville durch und stieg in die Bezirksliga auf.