Entlang des Ost-West-Feldweges soll es bunt werden. Foto: Dominik Florian

Ein Streifen mit vielen Blumen und eine Brache für Rebhühner und Feldlerchen werden angelegt.

Kornwestheim - Der Spaziergang oder die Radtour im Bereich des Feldkreuzes hinterm Thomashaus wird im kommenden Jahr zu einem bunten Programm. Entlang des Ost-West-Feldweges wird die Stadt auf einer Länge von insgesamt 300 Metern zwei drei Meter breite Blühstreifen mit vielen bunten Blumen anlegen. Und einen Steinwurf davon entfernt wird eine sogenannte Buntbrache entstehen, in der Rebhühner und Feldlerchen ungestört von Menschen und ihren Vierbeinern ihren Nachwuchs zur Welt bringen sollen. Beide Maßnahmen gehören zur Biotopverbundplanung.

Acht Jahre ist es nunmehr her, dass die Stadträte beschlossen haben, immer dann ein Biotop anzulegen, wenn landwirtschaftlich genutzte Flächen in städtischem Eigentum freiwerden. Die Bedingung: Die Biotope dürfen nicht zulasten der Landwirtschaft gehen. Ihr müssen andernorts Ersatzflächen angeboten werden.

Vor fünf Jahren wurde die Stadt erstmals aktiv. Im Bereich des Oßweiler Wegs setzte sie Laub- und Wildobstbäume. Nun ist der Süden Kornwestheims an der Reihe. Mit der Planung beschäftigt sich die Stadt auch schon drei Jahre. Einen ersten Vorschlag – Buntbrachen östlich des Feldkreuzes – lehnte der Umwelt- und Klimabeirat im Jahr 2018 ab. Die Mitglieder, so erläuterte es die Stadt, bezweifelten offensichtlich, dass zwischen Kornwestheim und Zazenhausen überhaupt genügend Bodenbrüter leben, die die Habitate in Anspruch nehmen. Die Stadt gab eine Bestandsaufnahme in Auftrag. Und laut der hat die Stadt eine „sehr hohe Schutzverantwortung für die Feldbrüter“. Insbesondere der Bestand an Rebhühnern sollte stabilisiert, möglichst sogar verbessert werden. Mit diesem neuen Wissen gingen die Daumen der Mitglieder aus dem Umwelt- und Klimabeirat nach oben. Und auch der Ausschuss für Umwelt und Technik hat vor Kurzem seinen Segen und die erforderlichen 1000 Euro dafür freigeben. Das sei aber erst ein Anfang, betonte Grünen-Stadträtin Edda Bühler. Es müssten weitere Habitate geschaffen werden. Und die Menschen, so zeigte sie sich überzeugt, würden die Blühstreifen bewundern. „Das ist ja doch was ganz anderes als die Feldfrucht.“

„Hoffentlich wird’s kein Begrünungskonzept für den Nordostring“, unkte der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans Bartholomä. Robert Müller (SPD) hat die Befürchtung, dass nicht nur die Rebhühner Gefallen an der Buntbrache finden, sondern auch frei laufende Hunde. Sein Fraktionskollege Florian Wanitschek regte an, nicht nur Blumensamen dort auszubringen, sondern auch einen Mülleimer zu installieren. Schon jetzt liege viel Müll dort am Wegesrande. Von einem Abfallbehälter riet der Erste Bürgermeister Daniel Güthler allerdings ab. Erfahrungsgemäß führe das dazu, dass weiterer Müll neben dem Behältnis entsorgt werde.

Ab Oktober werden die beiden Blühstreifen und die rund 2500 Quadratmeter große Buntbrache angelegt. Dabei handelt es sich um eine Fläche, auf der insbesondere mehrjährige Wildkräuter wachsen sollen. Während die Blühstreifen insbesondere die Insekten und die Spaziergänger erfreuen soll, soll das einstige Ackerland, das zur Buntbrache wird, als Rückzugsort für Feldlerche und Rebhuhn dienen.