Auch in Sachen Erste Hilfe geschult: die Feuerwehrmänner Franz Buck (links) und Matthias Häußler. Foto: Mateja fotografie

Was dem dänischen Fußballer Christian Eriksen passiert ist, geschah auf ähnliche Weise auch beim TC Kornwestheim.

Kornwestheim - Das Dankeschön an die Feuerwehr kommt von Herzen. Dass das noch schlägt, hat ein 70 Jahre alter Kornwestheimer auch einem Feuerwehrmann zu verdanken – Franz Buck, der mit seinem Erste-Hilfe-Können dem Rentner das Leben rettete. Nun überreichte der Senior dem Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Kornwestheim einen Scheck. Die Feuerwehr, sagt der 70-Jährige, der anonym bleiben möchte, anerkennend, lösche nicht nur Brände.

Mindestens einmal im Jahr steht bei einem Übungsabend Erste Hilfe auf dem Programm

In der Tat: Zur Grundausbildung eines jeden Feuerwehrmanns gehört ein 16-stündiger Erste-Hilfe-Lehrgang. Und bei ihren Übungsabenden beschäftigen sich die Rettungskräfte mindestens einmal im Jahr auch mit der Reanimation von Menschen. Und so hat auch der 56 Jahre alte Franz Buck in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Feuerwehrmann zigmal einer Puppe übungsweise auf den Brustkorb gedrückt. Aber an einem leblosen Menschen hatte er die Herzdruckmassage noch nie anwenden müssen – bis Anfang Mai.

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Der Handwerker – Buck ist Parkettlegemeister mit eigenem Betrieb – spielte an jenem Freitagnachmittag auf der Außenanlage des TC Kornwestheim Tennis, als ihn aus der Halle der Hilferuf ereilte. Nach dem Match war der 70-Jährige, als er sich am Netz von seinem Gegner verabschieden wollte, leblos zusammengebrochen. Buck eilte zur Hilfe, und bevor er mit der Herzdruckmassage begann, regelte er das, was in solchen Fällen auch zu organisieren ist. War ein Notruf abgesetzt worden? Das war bereits geschehen, wie überhaupt, so Buck lobend, von Beginn an klug gehandelt worden sei. Anwesende schickte er vor die Tür: Sie sollten vor der Straße die Rettungssanitäter in Empfang nehmen, damit sie nicht nach dem Einsatzort suchen müssen.

Ein komisches Geräusch, wenn bei der Herzdruckmassage die Rippen brechen

Und dann startete er mit der Herzdruckmassage bei dem 70-Jährigen, dessen Lippen schon blau angelaufen waren: Beide Hände drückten fest auf den Oberkörper des Leblosen. Nein, sagt Franz Buck, Scheu habe er nicht gehabt. „Die muss man überwinden. Das macht man, wenn’s notwendig ist.“ Auch mit dem notwendigen Druck. Er habe sich an einen Satz aus den Lehrgängen erinnert: Es ist klar, dass bei einem solchen Einsatz die Rippen brechen. „Ein komisches Geräusch“, berichtet Buck, „ist es aber schon gewesen.“

Buck hatte während der Herzdruckmassage auch Kontakt mit der Leitstelle, die in diesem speziellen Fall von einem Einsatz des beim TCK vorhandenen Defibrillators abriet. Der Feuerwehrmann machte seine Arbeit nicht schlecht. Als die Sanitäter eintrafen, ließen sie ihn erst einmal weiter hantieren. Und beim Patienten zeigten sich erste Erfolge: Es kehrte Farbe ins Gesicht des 70-Jährigen zurück, und der Atem setzte auch wieder ein. Wie lange hat Franz Buck die lebensrettenden Maßnahmen durchgeführt? Sieben, acht Minuten habe es schon gedauert, schätzt er. Aber mit Gewissheit kann er es gar nicht mehr sagen. Man solle es als medizinischer Laie halt so lange machen, bis ein Profi eintreffe. Und an diese Regel hat sich Franz Buck auch gehalten. Es habe ihm geholfen, sagt der Handwerksmeister, dass die Erste Hilfe regelmäßig bei den Feuerwehr-Übungsabenden geschult werde. Die Kornwestheimer Feuerwehr sieht er bei diesem Thema besonders gut aufgestellt, weil einige Mitglieder aus dem Rettungsbereich kommen und ihre Kolleginnen und Kollegen immer wieder für das Thema sensibilisieren.

Wenn die Ärzte das Okay geben, will der 70-Jährige auch wieder Tennis spielen

Der 70-Jährige kann sich an nichts erinnern – noch nicht einmal daran, dass er an jenem Tag zum Tennis spielen verabredet war. Zwei Wochen verbrachte er im Ludwigsburger Klinikum, jetzt ist er in der Reha, aber er fühlt sich wieder ganz gut. Wenn die Ärzte das Okay geben, will der Kornwestheimer auch wieder Tennis spielen.