Mario Barth: Seit über zwanzig Jahren mit Rollenklischees höchst erfolgreich Foto: imago/Georg Ulrich Dostmann

Kaum ein anderer Komiker polarisiert die Nation wie Mario Barth - entweder man hasst ihn oder man liebt ihn. Fünf interessante Fakten über den Comedy-Weltrekordhalter und König der Klischeewitze.

Die einen lieben ihn als genialen Entertainer, dem es immer wieder aufs Neue gelingt, mit Witzen und Anekdoten zu weiblichen und männlichen Rollenklischees ganze Fußballstadien zum Toben zu bringen. Die anderen halten ihn für einen plumpen Macho, der die niederen Instinkte eines Ballermann- und Wutbürgerpublikums bedient. Doch egal, was man von dem Mann mit der riesengroßen Berliner Schnauze auch halten mag: Mario Barth ist ein Gigant der deutschen Comedy-Szene, um den man einfach nicht herumkommt.

Fünf Fakten, die den Komiker bei dem einen oder der anderen vielleicht in einem neuen Licht erscheinen lassen:

Mario Barth startete seine Comedy-Karriere als Messdiener

Mario Barth stammt aus einem gläubigen Haushalt und besuchte als Schüler eine katholische Privatschule im Berliner Stadtteil Neukölln. Erste Bühnenerfahrungen sammelte er eigenen Angaben zufolge als Messdiener. Über diese Anfänge seiner Comedy-Karriere berichtete der Entertainer 2017 in einem Interview mit dem "Stern" Folgendes: "Da habe ich sozusagen die Macht der Performance entdeckt. Bei einer Ostermesse schwenkte ich das Weihrauchgefäß. Und ich sah: Je mehr ich schwenkte, desto heller glomm die Glut. Das fand ich faszinierend. Ich schwenkte immer wilder, bis ich das Ding wie ein Irrer umherwirbelte und Feuer rauskam. In der knallvollen Kirche. Das gab Ärger. Aber ich hatte registriert: Die Leute haben gelacht. Das hat mir irgendwie gefallen. Vielleicht war das die Geburtsstunde des Komikers Mario Barth."

Mario Barths Freundin kann über seine Witze lachen

In Mario Barths Bühnenshows spielt der Beziehungsalltag mit seiner Freundin bekanntlich eine wesentliche Rolle. Anfangs firmierte sie in seinen Anekdoten stets unter dem Namen Uschi, mittlerweile sickerte durch, dass sie in Wirklichkeit auf den Namen Paula hört und beruflich als Marketing-Fachwirtin tätig ist. Offensichtlich hat seine Lebensgefährtin keine Probleme mit Marios Humor, der nicht selten als sexistisch gescholten wird. Dass er sich fast nie mit seiner Lebenspartnerin zeigt, begründete er der "Bild" einmal gegenüber damit, dass diese die Öffentlichkeit scheue und er dies selbstverständlich respektiere. "Ich würde sie auch nicht zwingen, mit mir Achterbahn zu fahren, wenn sie keine Lust dazu hätte.", so der Comedian.

Mario Barth ist zweifacher Comedy-Weltrekordhalter

Amerika mag die Comedy-Nation Nummer eins sein, in Deutschland werden aber die Comedy-Weltrekorde gemacht. Und zwar von keinem Geringeren als Mario Barth. Im Jahr 2008 stellte er im Berliner Olympiastadion den Weltrekord als "Live-Comedian mit den meisten Zuschauern" auf, indem er 67.733 dort versammelte Fans mit seiner Show "Männer sind primitiv, aber glücklich!" unterhielt. Einen weiteren Platz im "Guinness Buch der Rekorde" sicherte er sich, als er am Pfingstwochenende 2014 das Berliner Olympiastadion zweimal hintereinander bis auf den letzten Platz füllte und ein Publikum von insgesamt 116.498 Zuschauern bespielte. Seither hält er den Weltrekord für das größte Publikum eines Komikers binnen 24 Stunden.

Mario Barth hat mehr weibliche Fans als männliche

Den Vorwurf, mit frauenverachtender Comedy sein Geld zu verdienen, lässt Mario Barth stets souverän mit dem Hinweis abprallen, dass rund 65 Prozent seines Publikums weiblich sind. Mit einer gewissen Berechtigung fragte der Comedian im "Stern"-Interview nach: "Würden die Geld dafür bezahlen, von mir beleidigt zu werden? Ich zeige die alltäglichen Skurrilitäten im Zusammenleben von Mann und Frau. Da kriegen beide Seiten ihr Fett weg. Darüber lachen Frauen ebenso wie Männer. Ich mache die Show für meine Fans und nicht für irgendwelche Kritiker oder oberschlaue Kollegen."

Mario Barths Humor hat durchaus Grenzen

Der geschäftstüchtige Comedian kann über vieles lachen, nur wenn es um die Vermarktung seiner Merchandising-Artikel geht, ist bei ihm Schluss mit lustig. Barth ist bekannt dafür, sich Sprüche wie "Nichts reimt sich auf Uschi" oder "Nicht quatschen, machen" als Wortmarke zu sichern und vor Gericht zu ziehen, wenn konkurrierende Witzbolde diese Weisheiten ebenfalls nutzen wollen. Auch seine Marke "Hauptstadthelden" verteidigte er bisher erfolgreich gegen empörte Hauptstadtverlierer.