Im Hafen in Hedelfingen werden 15 500 Gläser der stark mit Pflanzenschutzmitteln belasteten Spezialität sichergestellt. Einen vergleichbaren Verstoß gab es in den vergangenen Jahren nicht.
Weinblätter mit Reis gefüllt, sind nicht nur in Griechenland und der Türkei eine beliebte Delikatesse. Auch in Deutschland wird die Spezialität aus der mediterranen Küche gerne als Vorspeise serviert. Beim aktuellen Fund im Stuttgarter Hafen in Hedelfingen vergeht einem jedoch der Appetit: Das Hauptzollamt und die Stuttgarter Lebensmittelüberwachung haben die Einfuhr von sieben Tonnen pestizidbelasteter gefüllter Weinblätter gestoppt.
16 000 Euro teure Sendung
Die Ware, die aus Ägypten stammt, wurde bereits im Dezember durch eine Stuttgarter Firma beim Zollamt zur Einfuhr angemeldet. Die Zollbeamten hielten die knapp 16 000 Euro teure Sendung zunächst zurück. Anschließend führte das Amt für öffentliche Ordnung repräsentative Proben durch. Dabei wurde jetzt festgestellt, dass die Weinblätter stark mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln belastet sind. Die Weitergabe der Ware wurde daraufhin ausgesetzt und die Ware muss auf Kosten des Importeurs vernichtet werden. „Betroffen sind rund 15 500 Gläser“, sagt der Zollsprecher Thomas Seemann. „Eine weitere Charge in dieser Sendung mit der gleichen Menge war nicht belastet und konnte freigegeben werden.“
Durch die Nähe zum Stuttgarter Großmarkt in Wangen fertige das Zollamt Hafen häufiger größere Mengen an Lebensmitteln ab. „Besonders bei neuartigen Produktgruppen werden auch immer mal wieder Proben genommen. Große Verstöße hatten wir allerdings in den vergangenen Jahren nicht“, so Seemann. Anders sehe es im Postverkehr aus – gerade bei Einfuhren von Privatpersonen. Häufig würden Pakete mit Fleisch, Käse und anderen tierischen Erzeugnissen aus dem Nicht-EU-Ausland zum Schutz gegen die Einschleppung und Verbreitung von Tierseuchen gestoppt. „Dazu zählen auch augenscheinlich verdorbene Lebensmittelsendungen. Zuletzt beispielsweise gedörrter Fisch“, so Seemann.