Das Bethesda-Krankenhaus an der Hohenheimer Straße Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Das Bethesda-Krankenhaus ist zu kleine, um auf Dauer bestehen zu können. Der Wechsel zur Sana ist deshalb nicht die schlechteste Lösung, findet unser Kommentator Mathias Bury.

Stuttgart - Die Krankenhauslandschaft befindet sich im Wandel, auch in und um Stuttgart. In einigen Landkreisen bauen öffentliche Träger neue große Klinikkomplexe, strukturieren bestehende Krankenhäuser umfangreich um oder haben dies schon getan. Stets in der Hoffnung, dadurch die Last von Millionendefiziten abwerfen zu können. Ähnliches spielt sich seit Jahren in der Landeshauptstadt ab, wo sich eine Reihe leistungsfähiger Krankenhäuser gegenseitig Konkurrenz macht.

Für die Patienten, die sich hier über ein ausgezeichnetes Angebot freuen können, mag das von Vorteil sein. Für einige der ansässigen Häuser aber hat dieser harte Wettbewerb, der eher noch zu- als abnimmt, immer ruinösere Folgen. Jüngstes Beispiel ist das Bethesda-Krankenhaus, das in seiner Not nun den Eigentümer wechselt und von der christlich orientierten Agaplesion unter das Dach der Sana schlüpft.

Das Traditionshaus ist breit aufgestellt

Man konnte sich bisher schon fragen, wie ein kleines Haus wie das Bethesda unter den heutigen Bedingungen überhaupt noch über die Runden kommt. Zwar hat man in den vergangenen Jahren durchaus mit Erfolg neue, zukunftsträchtige Schwerpunktegebildet. Bis heute aber ist das Traditionshaus für seine Größe vergleichsweise breit aufgestellt.

Dass das Bethesda nun bei der Sana unterkommt, die dadurch ihr Angebot erweitern kann, ist in dieser Lage sicher nicht die schlechteste Lösung. Und auch bei dem Klinikkonzern weiß man, dass es falsch wäre, das diakonische Profil des Hauses einfach aufzugeben. Schließlich dürfte dies für nicht wenige Patienten ein Grund gewesen sein, sich dort behandeln zu lassen.