An den vier Unikliniken im Südwesten beginnt am kommenden Mittwoch ein unbefristeter Streik. (Archivbild) Foto: dpa

Nachdem Verdi unbefristete Streiks ankündigte, wollen die Arbeitgeber ein neues Angebot vorlegen.

Stuttgart - Nach dem Votum des nicht-ärztlichen Personals an den Unikliniken für einen Arbeitskampf haben die Arbeitgeber im Tarifkonflikt eingelenkt. Sie kündigten wenige Stunden nach Bekanntgabe des Ergebnisses der Urabstimmung neues Angebot für Montag an, wie die Gewerkschaft Verdi am Freitag mitteilte. 92,2 Prozent der betroffenen Verdi-Mitglieder hatten zuvor für einen unbefristeten Streik ab kommenden Mittwoch gestimmt. Erforderlich waren nur 75 Prozent.

Verdi zeigte sich bereit, am Montag die Verhandlungen mit den Arbeitgebern wieder aufzunehmen. Sollte es bis Mittwoch kein Ergebnis geben, bleibe es beim Streikbeginn. Verhandlungsführer Günter Busch sagte an die Adresse der Arbeitgeber: „Am Montag müssen sie noch deutlich was drauflegen, damit wir konstruktiv verhandeln können.“

Forderung: 6,9 Prozent mehr Lohn

Die Gewerkschaft fordert für die 25.000 Krankenschwestern, Pfleger und Laboranten an den Häusern in Freiburg, Heidelberg, Ulm und Tübingen 6,9 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 250 Euro mehr im Monat.

Die Urabstimmung war von der Gewerkschaft eingeleitet worden, nachdem sie auch ein zweites Angebot der Arbeitgeber als „völlig ungenügend“ abgelehnt hatte. Die Arbeitgeber hatten nach Berechnung von Verdi zuletzt 1,6 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten der Standorte Ulm und Tübingen sowie 2,6 Prozent für Heidelberg und Freiburg angeboten. Laut Arbeitgeber war mit dieser Offerte die Schmerzgrenze ihrer finanziellen Belastbarkeit berührt.

Verdi rechnet aufgrund der sehr guten Beteiligung an Warnstreiks im April und des hohen Votums bei der Urabstimmung damit, viele Mitglieder im Arbeitskampf mobilisieren zu können. Die Ärzte an den Unikliniken fallen als Landesbeschäftigte unter die Tarifbestimmungen des Landes und sind somit von der Verhandlungen nicht betroffen.