Ein schwerer Wintersturm hat dem US-Bundesstaat Kalifornien heftige Schneefälle beschert. Foto: Brooke Hess-Homeier/FR172061 AP/AP

Ein Blizzard in Kalifornien, riesige Brände in Texas. Die Menschen in den USA leiden unter extremen Wetterbedingungen und deren Folgen.

Los Angeles/Dallas - Eiseskälte und meterhoher Schnee in Kalifornien, Hitze und verheerende Waldbrände in Texas: Die USA erleben derzeit starke Wetterextreme. Die kalifornische Sierra Nevada wurde am Wochenende von einem Blizzard getroffen - so werden in den USA heftige Schneestürme mit starken Temperaturstürzen genannt. 

Der Wetterdienst warnte bis einschließlich Sonntag vor "tückischen und lebensgefährlichen" Bedingungen in bergigen Gemeinden: "Reisen sollten nur auf Notfälle beschränkt werden." Mancherorts sei mit bis zu drei Meter Schnee zu rechnen. Betroffen war auch der benachbarte Bundesstaat Nevada. 

Im Wintersportgebiet Palisades Tahoe, wo 1960 die Olympischen Winterspiele ausgetragen wurden, seien Windböen von bis zu 300 Kilometern pro Stunde gemessen worden, hieß es in Medienberichten. Mehrere Ski-Resorts hätten schließen müssen, auch wegen der großen Lawinengefahr.

Rund 10.000 Haushalte ohne Strom

Zudem sei die Interstate 80, eine der wichtigsten Autobahnen des Landes, wegen Schnee und Eisglätte auf einer Länge von insgesamt etwa 160 Kilometern gesperrt worden. Wetterdienst und Autobahnpolizei warnten vor sogenannten Whiteout-Bedingungen, bei denen Fahrer wegen der extrem eingeschränkten Sicht die Orientierung verlieren können. Auf einer Passstraße blieben zahlreiche Fahrzeuge stecken, die Fahrer mussten in einer stundenlangen Aktion gerettet werden, wie die Polizei mitteilte.  

Schon am Freitag blieben mehrere Schulen geschlossen. Der Sturm führte auch zu Stromausfällen. Rund 10.000 Haushalte in der Region seien ohne Elektrizität, hieß es am Sonntag auf der Seite Poweroutage.us. Angesichts des Unwetters machte auch der bei Touristen beliebte Yosemite-Nationalpark bis auf Weiteres für Besucher zu. 

"Monsterfeuer" in Texas

In Texas fachten starke Winde die seit Tagen wütenden Waldbrände weiter an, wie Medien am Samstagabend (Orstzeit) berichteten. Das größte Feuer, das sogenannte Smokehouse Creek Fire, hat sich bereits auf mehr als 4000 Quadratkilometer ausgedehnt und ragt im Osten auch in den angrenzenden Bundesstaat Oklahoma hinein. Es sei bislang nur zu 15 Prozent unter Kontrolle, hieß es.

Der texanische Landwirtschaftsminister Sid Miller sprach von einem "Monsterfeuer" und bat um Futter- und Heuspenden für das Vieh sowie Gebete für die betroffenen Farmer. "Es ist niederschmetternd", sagte er dem Sender CNN. Die Brände haben bislang zwei Menschen das Leben gekostet, Hunderte Häuser, andere Gebäude und Anbauflächen zerstört sowie Tausende Rinder getötet. Für die Landwirte bedeutet das einen enormen wirtschaftlichen Verlust.

Experten führen die Häufung von Naturkatastrophen in den USA - Stürme, Überflutungen und Waldbrände - auch auf die Folgen des Klimawandels zurück. Präsident Joe Biden hatte bereits im vergangenen Jahr in diesem Zusammenhang von einer "existenziellen Bedrohung" gesprochen. "Ich glaube nicht, dass irgendjemand mehr die Auswirkungen des Klimawandels leugnen kann", sagte er damals.