Eine Beamtin trainiert mit ihrem Hund für den Einsatz. Foto: Polizei/IMBW

Die Polizei in Baden-Württemberg hat sechs Hunde zu Spezialisten ausgebildet. Was sind die Aufgaben der Datenträgerspürhunde?

Immer mehr Aufgaben geben Menschen in diesen Zeiten an die Technik ab – vor allem, da die sogenannte Künstliche Intelligenz gerade zu einer Art Siegeszug ansetzt. Doch es gibt Dinge, die können weder Maschinen noch Menschen. Da kommen die Spürhunde der Polizei ins Spiel: Die Helfer auf vier Pfoten sind Menschen und Computern in Sachen Spürsinn um Welten überlegen. Nun können sie auch da helfen, wo sich Straftäter und Verbrecher mit Computern betätigen: Die Polizei in Baden Württemberg hat zum Jahresbeginn die ersten frisch ausgebildeten Datenträgerspürhunde bekommen. Zunächst werden diese bei den Polizeihundeführerstaffeln der Polizeipräsidien Aalen, Karlsruhe, Konstanz, Offenburg, Reutlingen sowie beim Polizeipräsidium Stuttgart eingesetzt. Wenn an anderen Orten Bedarf bestehe, könnten sie aber auch angefordert werden und überall in Baden-Württemberg aushelfen, teilt das Innenministerium mit.

Datenträger liefern häufig entscheidende Hinweise

Etliche Meldungen von Durchsuchungen der Polizei enden mit dem Satz „Es wurden Datenträger gefunden, die nun ausgewertet werden.“ Denn auf Festplatten, Speicherkarten und Handys finden die Ermittelnden oft die entscheidenden Hinweise. „Deshalb haben wir in Baden-Württemberg ab sofort die ersten frisch ausgebildeten Datenträgerspürhunde im Einsatz, die unsere Polizistinnen und Polizisten tatkräftig unterstützen werden. Die hoch qualifizierten Spürnasen begleiten von nun an die Durchsuchungs- und Kontrollmaßnahmen unserer Polizei – etwa bei Wirtschaftsdelikten oder zur Bekämpfung der Kinderpornografie“, sagt der Innenminister Thomas Strobl (CDU) zur Vorstellung der neuen Diensthunde.

Die Tiere wurden in einem 50 Tage dauernden Training in Göppingen für die Aufgabe vorbereitet, mit der Geruchskonditionierung der Hundes. Außerdem wurde in zahlreichen Übungsszenarien der spätere mögliche Einsatz nachgestellt.

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Hunde verfügen über einen äußerst sensiblen Geruchssinn, der dem des Menschen weit überlegen ist. Sie können darauf konditioniert werden, bestimmte Gerüche aufzuspüren und Ermittler zielgerichtet zu tatrelevanten Beweismitteln zu führen. Neben Rauschgift-, Sprengstoff-, Brandmittel-, Leichen-, Banknoten- sowie Personenspürhunden gibt es nun sechs Datenträgerspürhunde in Baden-Württemberg. Das Projekt „Datenspürhunde“ sei zunächst auf ein Jahr angelegt. Nach dieser Testphase werde über eine Ausweitung auf alle regionale Polizeipräsidien entschieden, so Strobl.