Hatte wenig zu tun: Die Polizei vorm Spiel am Mittwoch auf der Waldau. Foto: Peter-Michael Petsch

Risikospiel Kickers gegen KSC auf der Waldau erweist sich als eine weitgehend problemlose Begegnung von Stuttgartern und Karlsruhern.

Stuttgart - Die Waldau ist nicht gerade ein ideales Gebiet für hitzige Fußballspiele mit verfeindeten Fans – aber am Mittwochabend hatten die Blau-Weißen nichts gegen die anderen Blau-Weißen. Und weil mehrere Hundert Polizisten das Areal unterm Fernsehturm zum Sperrgebiet machten, gab es beim Drittligaspiel der Stuttgarter Kickers gegen den Karlsruher SC keine Probleme.

„Da wird doch alles immer vorher hochgepuscht“, sagt KSC-Fanbeauftragter Wolfgang Sauer. Dabei gehe es doch gar nicht gegen die Roten vom VfB, sondern gegen die Blauen von Stuttgart. Tatsächlich waren die Fans mit ihren blau-weißen Schals beim Anmarsch kaum zu unterscheiden. Aus Baden waren laut Polizei nur 700 Fans angereist.

Die friedliche Stimmung war auch ein Glück für die Polizei, die mit einem Konzept der strikten Fantrennung im unübersichtlichen Waldgebiet agierte. Dazu hatte man einen Sonderzug aus Karlsruhe mit 370 Fans extra über die Gäubahntrasse nach Stuttgart-Vaihingen umgeleitet, um sie von dort mit der Stadtbahn zur Ruhbank zu lotsen.

„Die Kickers hier und wir da, das hat aber keinen interessiert“

Freilich: Das Konzept ging nicht ganz auf – weil Fans einen Türnotöffner bedienten und die Stadtbahn eine Station zu früh anhielt. Die Karlsruher standen im gegnerischen Revier. „Die Kickers hier und wir da, das hat aber keinen interessiert“, sagt KSC-Fanbetreuer Sauer. Für Ärger hatte vorab allenfalls gesorgt, dass es für KSC-Fans keine Abendkasse gab. Sauer kennt auch andere Zeiten: 2008 war der Karlsruher nach Ausschreitungen beim VfB-Heimspiel in der Mercedes-Benz-Arena von einem Polizeipferd an der Schulter verletzt worden.

Unzufrieden zeigten sich indes die Gastronomen im Sperrgebiet. Nicht alle waren informiert worden, die meisten Gäste blieben außerhalb der Zäune. „50 Prozent weniger Gäste, trotz Herbstsonne“, klagt etwa Gastronom Constantin Karras. Und die Kickers spielten auch nicht gerade motivierend für einen Absacker im Lokal.