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Verbraucherzentralen halten Kauf und Kündigung des Deutschlandstickets für zu kompliziert. Sie kritisieren den Abo-Zwang und befürchten, das Ticket schließe arme Menschen aus.

. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen bemängelt Schwierigkeiten beim Zugang zum Deutschlandticket. Der Bestell- und Kündigungsprozess müsse vereinfacht werden, forderte der Verband am Mittwoch in Berlin.

Vorständin Ramona Pop erklärte, das Deutschlandticket solle die Mobilität der Menschen vereinfachen. Das werde nicht gelingen, solange Kauf und Kündigung des Tickets Verbraucherinnen und Verbraucher vor Probleme stellten. Das 49 Euro teure Nahverkehrsticket gilt im gesamten Bundesgebiet.

Technische Probleme und ungenügende Kundenhilfe könnten Kauf und Kündigung des Deutschlandtickets kompliziert machen. Die Bonitätsprüfung einiger Anbieter schließe gerade Menschen mit geringem Einkommen vom neuen Angebot aus, hieß es. Überdies sei das Deutschlandticket durch Digitalisierungs- und Abo-Zwang wenig flexibel.

Kunden melden Probleme bei der Kündigung

Bund und Länder sollten laut Pop auf die Deutsche Bahn AG und die Verkehrsunternehmen einwirken, damit sie den Kauf des Deutschlandtickets für alle auch ohne Bonitätsprüfung ermöglichen, etwa durch das Angebot anderer Zahlverfahren. Sollte eine Lastschrift nicht funktionieren, weil das Konto nicht gedeckt ist, könne das Deutschlandticket automatisch ungültig gemacht werden.

In mehr als der Hälfte der in den ersten 100 Tagen seit Einführung des Deutschlandtickets eingegangenen rund 350 Verbrauchermeldungen hätten Kundinnen und Kunden versucht, dieses wieder zu kündigen. Auch hier sei mehrfach von Problemen berichtet worden. So seien Kündigungsbuttons nicht aufzufinden oder funktionierten nicht.