Ein Quereinstieg kann sich als gute Chance darstellen, um einen Schritt weiter in der Karriere zu kommen. Foto: mantinov

Der Begriff „Quereinstieg“ fällt nicht allzu selten. Doch in welchen Berufen kann man als Quereinsteiger tatsächlich Fuß fassen? Alles zum optimalen Einstieg, dem Unterschied zur Ausbildung und viele weitere Antworten, gibt es hier.

Als Quereinsteiger eine Karriere in einem neuen Bereich zu beginnen, kann eine herausfordernde, aber auch sehr lohnende Erfahrung sein. Ob man eine neue Herausforderung sucht oder einfach eine Veränderung in der Karriere anstrebt – es gibt viele Möglichkeiten, um als Quereinsteiger einem neuen Job nachzugehen.

Was ist ein Quereinsteig?

Ein Quereinsteiger ist eine Person, die in einen Beruf, eine Branche oder Tätigkeit einsteigt, in der sie keine formale Ausbildung oder Erfahrung hat. Quereinsteiger können beispielsweise in einen Beruf wechseln, der normalerweise eine spezifische Ausbildung oder Zertifizierung erfordert, oder in einen neuen Bereich wechseln, der keine direkte Verbindung zu ihrer bisherigen Tätigkeit hat.

Auf dem Arbeitsmarkt werden Quereinsteiger oft als wertvolle Ressource gesehen, da sie oft neue Perspektiven und Fähigkeiten mitbringen und dadurch das Potenzial haben, frischen Wind in etablierte Arbeitsabläufe zu bringen. Allerdings kann es auch eine Herausforderung sein, sich in einer neuen Branche oder Tätigkeit zurechtzufinden und sich schnell auf die neuen Anforderungen und Erwartungen einzustellen.

Was sind typische Quereinsteiger-Jobs?

Typische Berufe für Quereinsteiger sind solche, die keine formale Ausbildung oder Zertifizierung benötigen. Aber auch Berufe, in die man durch spezifische Schulungen oder Kurse innerhalb kurzer Zeit einsteigen kann, sind mögliche Ziele für Arbeitende, die den Beruf wechseln möchten. Einige Beispiele für Quereinsteiger-Jobs sind:

  • IT-Spezialist: Einige IT-Spezialisten können durch selbstständiges Lernen und praktische Erfahrung in der IT-Branche durchstarten. Hierfür gibt es im Internet zahlreiche Online-Kurse, die absolviert werden können. Auch durch Videos auf beispielsweise YouTube kann man sich Wissen aneignen.
  • Journalist: Einige Journalisten haben keine formale journalistische Ausbildung, sondern haben sich durch praktische Erfahrung und spezifische Schulungen in den Beruf eingearbeitet. Im Netz gibt es diverse Angebote zu Fernstudiengängen und Weiterbildungen. Sei es die zwölfmonatige Weiterbildung an der freien Journalistenschule, der Lehrgang der Studiengemeinschaft in Darmstadt oder ein Lehrgang an der deutschen Journalisten-Akademie – ein Quereinstieg ist möglich.
  • Personalmanager: Personalmanager müssen oft kein spezifisches Studium oder eine bestimmte Ausbildung haben, sondern können durch Erfahrung in der Personalabteilung oder durch Schulungen in der Branche Fuß fassen. Alternativen, um in das Personalmanagement einzutreten, sind beispielsweise ein Praktikum und eine anschließende Tätigkeit als Werkstudent oder ein Trainee-Programm. Besondere Kernkompetenzen in diesem Berufsfeld sind Organisationstalent, ein guter Umgang mit Menschen, Kommunikationsstärke und ein gewisses Maß an Diplomatie, um sich mit aufkommenden Situationen entsprechend auseinanderzusetzen.
  • Lehrer: Lehrer können auch als Quereinsteiger in den Beruf einsteigen, wenn sie eine bestimmte Berufserfahrung oder einen Abschluss in einem verwandten Fachgebiet haben. Weiterhin kann man mit einem Masterabschluss in einem Fach unterrichten, in dem ein großer Lehrermangel herrscht. Ein zweites Studienfach oder Nebenfach, in dem weitere Fachkenntnisse erlernt wurden, sollte ebenfalls vorgezeigt werden können.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Anforderungen für Quereinsteiger-Jobs von Unternehmen zu Unternehmen und von Branche zu Branche unterschiedlich sein können. Daher lohnt es sich, sich über die Anforderungen für einen bestimmten Job oder eine bestimmte Branche im Voraus zu informieren.

Wie werden Quereinsteiger bezahlt?

Wie bei jedem anderen Job auch, hängt die Bezahlung bei Quereinsteiger-Jobs von verschiedenen Faktoren ab. In der Regel wird die Bezahlung von Quereinsteigern jedoch auf ähnliche Weise wie bei regulären Mitarbeitenden bestimmt. Sie hängt ab von den Qualifikationen, Erfahrungen, Aufgaben und Verantwortlichkeiten des potenziellen Mitarbeitenden.

In einigen Branchen und Berufen kann es üblich sein, dass Quereinsteiger zunächst mit einem niedrigeren Gehalt starten, um sich auf die neuen Anforderungen und Erwartungen einzustellen und sich in die neue Rolle einzuarbeiten. In anderen Fällen kann die Bezahlung von Quereinsteigern aufgrund von knappen Fachkräften und hohem Bedarf an Arbeitskräften in der Branche höher sein.

Am besten ist es, wenn man als Quereinsteiger Recherchen durchführt und sich über die übliche Bezahlung in der Branche oder dem Beruf informiert, um eine realistische Vorstellung davon zu haben, was man verdienen könnte und welche Faktoren die Bezahlung beeinflussen können.

Was ist der Unterschied zwischen Ausbildung und Quereinsteig?

Der Hauptunterschied zwischen einer Ausbildung und einem Quereinstieg besteht darin, wie man in einen Beruf einsteigt und welche Qualifikationen und Erfahrungen man mitbringt.

Eine Ausbildung ist in der Regel eine formale Bildung, bei der man eine bestimmte Fertigkeit oder Tätigkeit erlernt und am Ende ein Zertifikat oder Diplom erhält. Für gewöhnlich erfolgt eine Ausbildung in der Schule, an einer Universität oder in einem Ausbildungsbetrieb und dauert im Schnitt drei Jahre, wobei die Dauer vom Ausbildungsgang abhängt.

Ein Quereinsteiger hingegen steigt in eine Branche ein, in der er keine formale Ausbildung oder Erfahrung hat. Jedoch bringen Quereinsteiger oft Arbeitserfahrung und Fähigkeiten aus anderen Bereichen oder Tätigkeiten mit und erlernen die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse in ihrem neuen Beruf durch Einarbeitungen oder Schulungen.

Ein Quereinstieg kommt vor allem für Menschen in Frage, die bereits Berufserfahrung haben. Wenn man zuvor noch keine Ausbildung gemacht hat, kann sich der Quereinstieg eventuell erschweren. Im Allgemeinen ist der Quereinstieg für Berufe geeignet, die keine spezifischen Ausbildungen erfordern.

Wie kann man einen Quereinstieg begründen?

Die Entscheidung für einen Quereinstieg kann unterschiedliche Gründe haben. Doch wie begründet man vor einem potenziellen neuen Arbeitgeber den Wunsch nach einem Quereinstieg in seine Branche oder sein Unternehmen?

  • Interesse am neuen Berufsfeld: Stellt man fest, dass man ein starkes Interesse an einem neuen Berufsfeld hat, kann dies ein guter Grund für einen Quereinstieg sein. Zum Beispiel steigt die Nachfrage nach erneuerbaren Energien und das Bewusstsein der Menschen für Nachhaltigkeit. Erkennt man, dass man sich nun dafür begeistert, und in diesem Bereich tätig sein möchte, ist solch eine Erklärung ein guter Grund.
  • Jobmöglichkeiten: Eine weitere Möglichkeit, einen Quereinstieg zu begründen, ist, dass es in dem neuen Beruf mehr Jobmöglichkeiten gibt als im eigentlichen Beruf oder der eigenen Branche. Mehr Arbeitsplätze, die besser bezahlt sind oder ein Angebot an Karrierechancen können somit auch ein Grund sein, den Job zu wechseln.
  • Persönliche Weiterentwicklung: Wenn man sich persönlich weiterentwickeln möchte und das Gefühl hat, dass man im aktuellen Beruf nicht mehr lernen oder wachsen kann, ist es vielleicht an der Zeit, in eine neue Branche zu schnuppern, um seine persönlichen Kompetenzen und beruflichen Qualifikationen auszubauen.
  • Veränderungen am Arbeitsmarkt: Der Arbeitsmarkt kann sich schnell verändern und die Nachfrage nach bestimmten Berufen zurückgehen. Stellt man vermehrt fest, dass die aktuelle Branche keine Mitarbeitenden sucht, könnte ein Quereinstieg in ein neues Berufsfeld eine sinnvolle Option sein. Die Digitalisierung oder auch die künstliche Intelligenz (KI) greifen in vielen Bereichen bereits ein. In der Logistik hilft die KI beispielsweise dabei, die Transportrouten zu optimieren und die Effizienz von Warenlagerung- und verteilung zu verbessern. Ein weiteres Beispiel ist der Kundensupport. KI-basierte Chatbots können mittlerweile gängige Kundenanfragen bearbeiten.

Es ist wichtig, die Gründe für einen Quereinstieg gut zu durchdenken. Eine logische und klare Formulierung kann helfen, wenn man gegenüber seinem potenziellen Arbeitgeber sitzt und sich begründet. Die Auseinandersetzung mit dem Wechselwunsch und eine gut überlegte Entscheidung sind das A und O.

Wie schwer ist ein Quereinstieg tatsächlich?

Wie schwer ein Quereinstieg im Endeffekt ist, unterscheidet sich von Beruf zu Beruf. Im Allgemeinen erfordert ein Quereinstieg jedoch zusätzliche Anstrengungen und Zeit, um sich in das neue Berufsfeld einzuarbeiten und eventuell fehlendes Fachwissen aufzuholen.

Ein bedeutender Faktor ist die Art des Berufs, den man anstrebt. Wenn man in eine Branche einsteigt, die mit dem eigenen Fachgebiet verwandt ist, dann gelingt ein Quereinstieg oftmals leichter. Auch die Verfügbarkeit von Fort- und Weiterbildungsangeboten in dem Beruf ist entscheidend.

Ebenso spielen die individuellen Voraussetzungen eine wichtige Rolle. Verfügt man beispielsweise bereits über relevante Berufserfahrung oder hat eine Ausbildung in einem ähnlichen Berufsfeld absolviert, könnte ein Quereinstieg einfacher verlaufen.

Auch die Anforderungen des Arbeitgebers und die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt können den Schwierigkeitsgrad bestimmen.

Wie kann man den Quereinstieg erleichtern?

Quereinsteiger aufgepasst: Hier sind einige Tipps, um den Einstieg in einen neuen Beruf zu erleichtern:

  1. Informationen sammeln: Das Einholen umfassender Informationen über das gewünschte Berufsfeld ist wichtig. Dabei können Internetrecherche, Gespräche mit Fachleuten, Branchenveranstaltungen oder auch Jobmessen hilfreich sein.
  2. Netzwerken: Kontakte zu Menschen, die bereits in dem neuen Berufsfeld arbeiten, können sehr wertvoll sein. Sie können Einblicke in die Branche geben, Tipps zum Quereinstieg und möglicherweise auch den Weg zu offenen Stellen weisen.
  3. Praktika und Hospitationen: Ein Praktikum oder eine Hospitation kann eine gute Chance sein, das neue Berufsfeld kennenzulernen und erste Erfahrungen zu sammeln.
  4. Weiterbildung: Um fehlendes Fachwissen aufzuholen und sich auf die Anforderungen des neuen Berufsfeldes vorzubereiten, kann es sinnvoll sein, Fort- und Weiterbildungen zu absolvieren. Diese können entweder berufsbegleitend oder auch in Vollzeit erfolgen.
  5. Bewerbungstraining: Ebenso kann ein Bewerbungstraining oder ein Treffen mit einem Karriereberater sinnvoll sein.
  6. Soft Skills: Oft sind auch sogenannte "Soft Skills" wie Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit oder eine hohe Lernbereitschaft von großer Bedeutung. Wer hier gezielt an seinen persönlichen Fähigkeiten arbeitet, kann seinen Quereinstieg ebenfalls erleichtern.

Insgesamt ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen und eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten vorzunehmen. Ein Quereinstieg erfordert in der Regel Geduld, Ausdauer und eine hohe Motivation, kann mit der richtigen Vorbereitung und Strategie aber durchaus gelingen.


Mehr lesen:

Berufe mit sicherer Zukunft

Jobsuche: Wann ist der beste Zeitpunkt zum Bewerben?

Welcher Beruf passt zu mir?