Hilfreiche Tipps und strukturiertes Vorgehen unterstützen vor allem junge Menschen bei der Suche nach dem richtigen Beruf. Foto: Shutterstock/ Prostock-studio

Ob nach der Schule, nach abgebrochenem Studium oder mitten in der Neuorientierung – viele Menschen machen sich Gedanken um ihre berufliche Zukunft. Doch nicht jeder weiß auf Anhieb, welcher Job der Traumberuf ist. Hier gibt es hilfreiche Tipps, wie man den Beruf findet, der wirklich zu einem passt.

„Welcher Beruf passt zu mir?“. Diese Frage stellen sich vor allem viele junge Leute. Was passt zu den persönlichen Fähigkeiten, handelt es sich um einen Ausbildungsberuf oder muss man zuvor studieren und welche Zugangsvoraussetzungen gibt es für den Beruf? Das alles sind wichtige und grundlegende Fragen, die im Prozess der Berufsfindung geklärt werden müssen.

Welche Ausbildung oder welches Studium passt zu mir?

Manche jungen Leute sind in Deutsch und anderen Sprachen begabt, andere haben eine Begabung im naturwissenschaftlichen Bereich, wieder andere sind handwerklich geschickt. Um herauszufinden für welchen Beruf man aufgrund seiner Persönlichkeit, Fähigkeiten und Interessen besonders geeignet wäre, gibt es online zahlreiche Tests. Auch auf der Webseite der Arbeitsagentur kann ein solcher Test durchgeführt werden. Hierbei handelt es sich um vier Tests, die persönliche Fähigkeiten, soziale Kompetenzen, Interessen und berufliche Vorlieben abfragen. Das ermöglicht den Teilnehmern die eigenen Stärken kennenzulernen und sich einen Überblick über mögliche Ausbildungsberufe und Studiengänge zu verschaffen.

Für den sogenannten U-Check kann man sich online bei der Arbeitsagentur ein Konto erstellen und anschließend den Test durchführen.

Abiturienten finden einen Überblick zum Thema Studienwahl und Berufswahl im sogenannten Berufswahlplan. Hier sind wichtige Tipps zur Orientierung und zum bürokratischen Prozess zu finden, sowie ein zeitlicher Fahrplan für die Zeit der Berufsfindung.

Einen Umfangreichen Online-Katalog mit allen Ausbildungsberufen und Studiengängen gibt es online im Berufenet der Bundesagentur für Arbeit. Hier kann man über eine Suchleiste gezielt nach bestimmten Berufen suchen oder sich alternativ durch Studienfelder, Berufsfelder oder Tätigkeitsfelder klicken.

Studium oder Ausbildung?

Doch wie soll man sich am Ende entscheiden, ob man eine Ausbildung beginnen möchte oder doch lieber ein Studium? Im Nachfolgenden sind verschiedene Gründe aufgelistet, die für das eine oder andere sprechen. Vielleicht fällt die Entscheidung im Anschluss leichter.

Was spricht für eine Ausbildung?

  • Wenn man sich darüber freut, dass die Schule nun endlich geschafft ist, und man gerne ins Berufsleben starten möchte.
  • Wenn man gerne direkt Geld verdienen möchte.
  • Wenn man von Anfang an auch Praxiserfahrung sammeln möchte.
  • Wenn man gerne praktisch arbeitet und sein gelerntes Wissen in die Tat umsetzen möchte.
  • Wenn man einen Haupt- oder Realschulabschluss hat, benötigt man für die meisten Ausbildungen keinen höheren Schulabschluss.
  • Wenn man Struktur, klare Anweisungen und Aufgaben braucht, um produktiv arbeiten zu können.
  • Absolviert man eine Ausbildung, so hat man meist gute Chancen auf eine Übernahme nach Ausbildungsende.
  • Wenn man erst eine berufliche Grundlage schaffen möchte und man sich offenhalten möchte, ob man anschließend doch noch studiert.

Was spricht für ein Studium?

  • Wenn man ein Lerntyp ist, gerne neues lernt, gerne liest und tief in wissenschaftliche Themen eintaucht.
  • Wenn man sich selbst gut disziplinieren und organisieren kann.
  • Wenn man schon weiß, dass man später einmal in einer Führungsposition arbeiten möchte.
  • Wenn der Traumberuf ein Studium voraussetzt.
  • Wenn man sich viele Karriereoptionen offenhalten möchte.
  • Wenn man bessere Gehaltsaussichten möchte.
  • Geringere Arbeitslosenquote bei Akademikern.

Neben allen Vor- und Nachteilen sollte man diese Entscheidung mit Bedacht fällen und reflektiert die eigenen Fähigkeiten berücksichtigen. Ein Studium aus Prestigegründen bringt einem praktisch veranlagten und handwerklich begabten Menschen wenig Freude, wenn er in wissenschaftlichen Texten versinkt und nicht mit den Händen arbeiten kann. Zudem besteht die Möglichkeit erst eine Ausbildung zu absolvieren und im Anschluss doch noch ein Studium aufzunehmen.

Beratungsangebote: Welcher Job passt zu mir?

Neben den Selbsttest und zahlreichen Online-Informationen können Interessierte auch einen Termin zur Berufsberatung vereinbaren. In sogenannten Berufsinformationszentren findet man nützliche Tests und Informationen, Ausbildungsangebote aus der Region, Ansprechpartner mit Expertise, die bei der Orientierung unterstützen und somit auch Antworten auf alle Fragen. Diese Berufsinformationszentren sind meist Teil der Arbeitsagenturen. Auf der Webseite der Bundesagentur für Arbeit lässt sich über die Suche leicht das nächste Berufsinformationszentrum in der Nähe finden. Alternativ kann auch erst eine Anfrage an die Berufsberatung gesendet werden. Hier werden alle wichtigen Daten hinterlegt und eine Kontaktmöglichkeit angegeben.

Wie man einen Ausbildungsplatz findet

Weiß man nun welchen Ausbildungsberuf man gerne anstreben möchte, so gilt es nur noch einen Ausbildungsplatz zu finden. Wer einen Ausbildungsplatz sucht, kann seine Suche zunächst auf den Internet-Jobbörsen starten. Hier schreiben Ausbildungsbetriebe ihre freien Lehrstellen aus. Benötigt man Hilfe bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz, kann man ein persönliches Gespräch mit einem Sachbearbeiter der Agentur für Arbeit vereinbaren, der bei der Suche unterstützt.

Ein weiterer Anlaufpunkt für einen Schritt in den Ausbildungsberuf sind Ausbildungsmessen. Auf diesen Veranstaltungen suchen zahlreiche Betriebe nach Auszubildenden. Hier kann man direkt mit dem Unternehmen ins Gespräch kommen und persönlich überzeugen. Wer bestens vorbereitet ist, bringt zu einer solchen Messe auch gleich Bewerbungsunterlagen mit, die er dem Unternehmen übergeben kann – so bleibt man besser in Erinnerung.

Hat man schon ein bestimmtes Unternehmen als Wunscharbeitgeber ins Auge gefasst, so lohnt sich ein Blick auf die Webseite des Unternehmens. Hier schreiben Ausbilder meist ihre freien Ausbildungsplätze aus. Wer einen Job in der Region möchte, kann sich einige Unternehmen aussuchen und anschließend mit einer Bewerbungsmappe vorbeigehen. Persönlich vor Ort fragt man nach freien Ausbildungsplätzen und kann seine Bewerbung direkt abgeben.

Besonders wichtig bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz: die Zeit im Auge behalten. Wer in letzter Minute versucht an einen Ausbildungsplatz zu kommen, wird nicht viel Freude haben. Viele Unternehmen schreiben ihre Ausbildungsplätze bereits mindestens ein Jahr im Voraus aus und besetzen ihre Stellen somit auch frühzeitig. Hier gilt: Wer zuerst kommt, malt zuerst.