Der Bachchor wird mit den Stuttgarter Philharmonikern an Karfreitag in der Lutherkirche auftreten. Foto: /Victor S. Brigola

Vor 75 Jahren wurde das Oratorium „Golgotha“ des Schweizer Komponisten Frank Martin uraufgeführt. Am Karfreitag, 29. März, präsentieren der Bachchor Stuttgart und die Stuttgarter Philharmoniker das Werk.

„Golgotha“ von Frank Martin, eine der bedeutendsten Passionsvertonungen des 20. Jahrhunderts, wird an Karfreitag um 15 Uhr in der Lutherkirche, Martin-Luther-Straße 54, bei Musik am 13. aufgeführt. Die Solopartien übernehmen Natalie Karl (Sopran), Stine Marie Fischer (Alt), Alexander Kaimbacher (Tenor) und Kresimir Dujmic (Bariton) sowie Florian Spiess (Bass). Jörg-Hannes Hahn leitet den Bachchor Stuttgart und die Stuttgarter Philharmoniker. Deren Dramaturg Albrecht Dürr führt um 14.15 Uhr in das Konzert ein.

Rembrandt-Bild hat Martin zur Komposition inspiriert

Frank Martin (1890-1974) war Sohn eines protestantischen Pfarrers und hat die Texte unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus den Evangelien und aus Schriften des Augustinus selbst zusammengestellt. Im Wechsel aus dramatischer Aktion und betrachtenden Abschnitten beginnt die Handlung mit Jesu Einzug in Jerusalem und endet mit der Auferstehung. Rembrandts Radierung „Die drei Kreuze“ und Bachs Matthäus-Passion haben den Komponisten den Angaben zufolge zur Vertonung angeregt. Das gut eineinhalbstündige Werk aus dem Jahr 1949 für fünf Solostimmen, gemischten Chor, Orgel und großes Orchester verbindet Elemente des französischen Impressionismus mit Schönbergs Reihentechnik und besticht durch seine ausdrucksstarke, unkonventionelle Tonsprache. Karten gibt es bei www.easyticket.de und an der Tageskasse.