Reicht hier einfaches Wegwischen? Foto: yana_vinnikova / shutterstock.com

Reicht es bei einem Schimmelbefall, die betroffenen Flächen nur abzuwischen? Diese Tipps gibt das Umweltbundesamt.

Ob man Schimmel einfach wegwischen kann, hängt von der Oberfläche ab, auf der die Pilze gewachsen sind. Bei glatten Oberflächen reicht es oftmals, diese mit Wasser und einem Allzweckreiniger oder 70-prozentigem Alkoholreiniger abzuwischen. Poröse Flächen und Polster dagegen sollten gründlicher gereinigt werden. Nicht immer ist eine oberflächliche Reinigung jedoch ausreichend. Nachfolgend finden Sie ausführliche Tipps zum Entfernen von Schimmel auf verschiedenen Oberflächen aus dem Schimmelleitfaden des Umweltbundesamtes.

Schimmel wegwischen: Ja oder nein?

Bevor Sie sich an die Entfernung des Schimmels wagen, sollten Sie zunächst Schutzausrüstung besorgen. Das Umweltbundesamt empfiehlt Schutzhandschuhe, einen Mundschutz (FFP3) und gegebenenfalls eine Schutzbrille zu tragen. So atmen Sie keine Sporen ein. Außerdem wichtig: Ist der Schimmelbefall insgesamt größer als 0,5 m² oder dessen Ursache unbekannt, sollte laut der Verbraucherzentrale ein Fachmann mit der Beseitigung beauftragt werden.

Glatte Flächen: Sitzt der Schimmel auf glatten Oberflächen wie Fliesen, Keramik, Glas, Metall oder Fliesenfugen reicht es laut Umweltbundesamt in der Regel aus, diese mit Wasser und einem Allzweckreiniger abzuwischen. Tauschen Sie dabei das Wischwasser mehrmals aus. Silikonfugen sind schwerer zu reinigen. Nicht immer ist die Schimmelentfernung möglich. Tipps zum Entfernen von Schimmel auf Silikonfugen finden Sie in unserem Ratgeber.

Poröse Flächen: Bei porösen Flächen kommt es darauf an, was sich unter der Oberfläche verbirgt. So können laut Umweltbundesamt verputzte oder gestrichene Wände zunächst mit einem Staubsauger mit HEPA-Filter abgesaugt und anschließend mit einem 70- bis 80-prozentigem Alkoholreiniger gesäubert werden. Bei Tapeten, Gipskartonplatten oder Holzwerkstoffen dagegen reicht die oberflächliche Reinigung meist nicht aus. Der Schimmel sitzt oft tief im Material bzw. darunter, weshalb nur eine Erneuerung hilft. Tapeten sollten über den Schimmelbefall hinaus entfernt werden. Die Wand darunter kann dann mit einem alkoholhaltigen Reiniger mit mindestens 70 % oder einem speziellen Schimmelreiniger gesäubert werden.

Möbelstücke: Bei Möbelstücken kommt es ganz darauf an, wie tief der Schimmel ins Material eingedrungen ist. So schreibt das Umweltbundesamt, dass es zum Beispiel bei einem oberflächlichen Befall einer Schrankwand ausreiche, die Fläche feucht abzuwischen. Sitzt der Schimmel jedoch tiefer im Material, müssen die entsprechenden Teile entsorgt und ersetzt werden. Bei Massivholzmöbeln trifft dies in der Regel jedoch nicht zu. Hier reicht nach Angaben des Umweltbundesamtes meist eine oberflächliche Reinigung mit Wasser und einem Allzweckreiniger.

Polster: Das Problem bei Polstern ist, dass der Schimmel oft schon tief in den Fasern sitzt, wenn man ihn bemerkt. Das Umweltbundesamt teilt mit, dass eine Reinigung mit vertretbarem Aufwand dann kaum möglich sei und oft nur die Entsorgung als realistische Option bleibt. Bei Polstermöbeln, die nicht direkt mit Schimmel befallen sind, aber mit Sporen kontaminiert sein könnten, kann man die Flächen laut Umweltbundesamt mit einem Staubsauger mit HEPA-Filter gründlich absaugen. Noch gründlicher ist die Feuchtreinigung mit einem Waschsauger. Die Staubsaugerbeutel sollten anschließend direkt im Hausmüll in einer verschlossenen Plastiktüte entsorgt werden.

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Wie entsorgt man befallene Materialien?

Mit Schimmel befallene Gegenstände sollten nach Angaben des Umweltbundesamtes in reißfesten Müllsäcken luft- und staubdicht verpackt werden. So wird sichergestellt, dass die Sporen sich nicht verteilen können. Die Säcke können dann im Restmüll oder auf einem Wertstoffhof entsorgt werden.