Das Camp wird frisch gemacht: Im Frühjahr soll mit den Umbaumaßnahmen begonnen werden. Foto:  

Der Jugendtreff Feuerbach soll zu einem Kinder- und Jugendhaus ausgebaut werden. Die Finanzierung steht, die Pläne sind fertig. Lediglich die Baugenehmigung fehlt noch. Die Beteiligten hoffen, dass die Arbeiten im Mai dieses Jahres beginnen können.

Feuerbach - Auch wenn der genaue Termin noch nicht feststeht, hat Benjamin Seidl den Umzug bereits im Blick. Natürlich sitzt der Leiter des Jugendhauses an der Wiener Straße 317 in Feuerbach noch nicht auf fertig gepackten Umzugskisten: „Aber du musst ja irgendwann anfangen, dich von diesem oder jenem zu trennen“, sagt er. Also haben er und sein Team bereits begonnen, sich zu überlegen, was sie nach der Sanierung und dem Umbau zum späteren Kinder- und Jugendhaus sicher nicht mehr brauchen. Manche Dinge und Gegenstände sind allerdings auch viel zu schade, um sie einfach wegzuwerfen: „Das bieten wir dann den Kolleginnen und Kollegen in anderen städtischen Kinder- oder Jugendeinrichtungen an, wenn sie es brauchen können“, sagt Seidl.

Das Baugesuch ist eingereicht

Im Prinzip könnten die Arbeiten bald beginnen (wir berichteten). „Das Baugesuch haben wir aktuell eingereicht“, sagt Sylke Bernet. Die Sprecherin der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft betont, dass sich an den bisherigen Planungen nichts verändert habe, auch wenn die Baugenehmigung momentan noch nicht vorliege: „Wir gehen weiterhin davon aus, dass im späten Frühjahr das Gebäude teilweise abgerissen und im Spätsommer 2019 mit dem Bau begonnen wird“, sagt sie.

Ein bisschen Geduld ist also noch gefragt: Das avisierte Ziel ist, den Abriss und die Bauarbeiten möglichst nahtlos ineinander übergehen zu lassen. „Wir wollen die Phase zwischen den Abbrucharbeiten und dem Beginn der Umbau- und Neubauarbeiten möglichst kurz halten“, sagt Ingenieur Heiner Wolfsberger vom ausführenden Büro „plus + bauplanung“.

Die Jugendarbeit wird während der Bauzeit in den Container verlagert

Der Grund dafür liegt auf der Hand: Während der gesamten Bauphase, die voraussichtlich bis Mitte 2020 dauert, kann das Gebäude von den Jugendlichen nicht genutzt werden. Inzwischen zeichnet sich aber eine Interimslösung ab, sagt Hausleiter Benjamin Seidl. Der Jugendhaus-Betrieb wird wohl während der Bauphase in Container auf dem Gelände verlagert. „Das hat den großen Vorteil, dass wir am Standort bleiben können“, sagt Seidl. Das bestätigt auch die Sprecherin der Jugendhausgesellschaft: „Wir werden die pädagogische Arbeit vor Ort belassen und hierfür Container einsetzen.“

Die Gelder für das Gesamtprojekt hat der Gemeinderat bereits bewilligt, rund 3,2 Millionen Euro stehen für die Maßnahmen zur Verfügung. Geplant ist, einen Teil des Bestands komplett abzureißen und zu erneuern, andere Teile werden grundlegend saniert, energetisch und brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht.

Das Haus auf der Mauer bleibt

Im südwestlichen Teil des ringförmigen Hauses entsteht das künftige Jugendhaus, im östlichen Teil (wo es vor einigen Jahren gebrannt hat) soll das neue Kinderhaus untergebracht werden. Neben den separaten Bereichen für die Kinder und Jugendlichen gibt es aber auch Räume und Orte, die beide Altersgruppen gemeinsam nutzen sollen. Die Grundkonstruktion und Optik des Camps wird erhalten: „Das Grundgerüst bleibt stehen, aber die Gebäudehülle muss erneuert werden“, sagt Wolfsberger. Das Ursprungsgebäude hatte der Stuttgarter Architekturprofessor Peter Hübner 1993/1994 entworfen. Die konstruktive Besonderheit ist, dass das Camp wie auf Stelzen auf dem Rand eines darunter befindlichen Regenrückhaltebeckens steht.

Im Vorfeld der Planung wurden die Jugendlichen und Kinder beteiligt: „Unser Anliegen bei allen unseren Projekten ist, so viele Nutzer wie möglich einzubinden“, sagt Wolfsberger. Nun warten alle Beteiligten auf grünes Licht aus dem Baurechtsamt. „Das wird ein spannendes Ding“, sagt Seidl, ganz egal, ob es nun im Mai oder erst im August losgeht: „Wir freuen uns schon“, betont der Jugendhaus- und Kinderhausleiter und meint damit alle, die das Haus später nutzen.