Simone Weigend ist Mitglied im Kunstverein Fellbach und hat die Jahresausstellung maßgeblich organisiert. Foto: Ingrid Sachsenmaier

An der Jahresausstellung des Kunstvereins Fellbach beteiligen sich 26 Künstlerinnen und Künstler – so viele wie noch nie. Die Eröffnung ist am Freitag.

In der Mathematik versteht man unter dem „Quadrat“ einer Zahl die Multiplikation dieser mit sich selbst. Diese Rechenaufgabe hat der Kunstverein Fellbach seinen Mitgliedern nicht gestellt. Er hat als Thema für die Jahresausstellung 2023 „Kunst im Quadrat“ gewählt, in dem Fall handelt es sich um das geometrische Quadrat.

Ein Quadrat im geometrischen Sinn ist nämlich ein Viereck mit vier gleich langen Seiten und vier rechten Winkeln. Damit haben sich 26 Mitglieder des Kunstvereins intensiv beschäftigt – seit September, als das Thema bekannt gegeben wurde. Die Ergebnisse sind von Freitag an im Kunstvereins-Gewölbe zu sehen. Rund 50 Arbeiten werden gezeigt, auch dreidimensionale. Eine Künstlerin fühlte sich von der Vorgabe so stark inspiriert, dass sie am Sonntag, als die Arbeiten in der Cannstatter Straße angeliefert wurden, mit sage und schreibe neun quadratischen Kunstwerken ins Gewölbe kam.

Die Arbeiten sind bereits aufgehängt

Simone Weigend, sie hat dieses Jahr die Ausstellung für den Verein verantwortlich organisiert, hat die Arbeiten dann in den vergangenen Tagen gehängt. Auch von ihr ist ein Werk dabei, eine Skulptur. Auf einem rechteckigen Sockel verbindet Weigend vier dreidimensionale, weiße Würfel, die jeweils eine andere Oberfläche haben und zum Teil beschriftet sind. Feuerwerk steht in großen schwarzen Lettern auf dem obersten.

Ein Feuerwerk an Ideen dürfte die gesamte Ausstellung werden. Das Thema hat offenbar gezündet, obgleich es zunächst fast langweilig klingt. Die Künstler und Künstlerinnen widerlegen das. Etwa in dem Werk, bei dem eine Baumscheibe mit Rinde in einem großen, quadratischen Holzrahmen präsentiert wird. Vollkommen losgelöst von der Starre des Quadrats. Ein Riss in der Scheibe wird dabei mit Gold hervorgehoben. In einer Skulptur – ebenfalls aus Holz – sind Quadrate gleicher Größe aufeinander gesetzt, was eine schlanke Stele ergibt, in der die Quadrate wiederum mit weiteren geometrischen Formen spielen. Der Gesamteindruck ist ein komplett anderer, man muss die Quadrate förmlich suchen.

Aber es gibt auch klassische Techniken wie Acryl auf Leinwand, wo ganz bewusst die geometrische Form des Rahmens wirken darf und die Technik gut mit den vier rechtwinkligen Ecken zurechtkommt. Gerne zentrieren die Künstler dann ihre Motive oder sie gehen ganz abstrakt ans Werk und überlassen den Farben die Wirkung. Rund ums Quadrat ist den Mitgliedern des Kunstwerks wirklich viel eingefallen. Das hat auch die kleine Kommission, zu der Ina Reicherter- Kappler und Simone Weigend gehören, überrascht. „An dieser Jahresausstellung beteiligen sich so viele Kunstvereinsmitglieder wie noch nie“, sagt Simone Weigend freudig. „Sogar drei neue sind dabei.“

Entstanden ist eine „vielschichtige Ausstellung rund um das Quadrat“. Sie wird am Freitag, 17. November, um 19.30 Uhr im Gewölbekeller des Kunstvereins in der Cannstatter Straße 9 in Fellbach eröffnet. Einführende Worte und ein paar Gedanken zu den Werken von Ina Reicherter-Kappler, Christa Kelle, Ute Wahler, Rüdiger Scheiffele, Hans Batschauer, Sabine Scharkowski, Anita Spörle-Erath, Valentin Vitanov, Anthea Fritsch, Julie Herberger-Dittrich, Petra Kern, Martina Feth, Wolli Schmuck, Kornel Burany, Josef Sturm, Sandra Fritz, Simone Weigend, Meinrad Hoyer, Susanne Will-Khayar, Marco Wörner, Katrin Groshaupt , Michael Bahr, Martin Frischauf, Dora Theodoridou, Kirsten Kocagöz und Michael Haußer wird Uwe Kasner an die Kunstfreunde richten, musikalisch begleitet Silver Siren die Vernissage.

Öffnungszeiten Die Ausstellung – die Werke sind käuflich – hat an den beiden letzten Wochenenden im November und am ersten im Dezember jeweils samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Bei der Finissage am Sonntag, 3. Dezember, gibt es „Kaffee und Künstlergespräche“.