Verwandte der vermissten Passagiere checken die Liste mit Namen. Foto:  

Bei einem Schiffsunglück vor der Küste Indonesiens sind möglicherweise Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Rettungsmannschaften suchten am Sonntag bis Einbruch der Dunkelheit nach 80 der 122 Menschen an Bord, die als vermisst galten.

Jakarta - Die Fähre war am Samstag offenbar in hohem Wellengang vor der Insel Sulawesi gekentert. Schlechtes Wetter erschwerte die Rettungsarbeiten.39 Passagieren konnten nach dem Unglück gerettet werden, drei Menschen wurden tot geborgen.

Am Sonntagabend wurde die Suche nach Überlebenden nach Einbruch der Dunkelheit unterbrochen. Sie sollte am Montag weitergehen.

Das Schiff war am Samstag in einen Sturm geraten, der die Wellen mehr als drei Meter hoch aufpeitschte, wie die Behörden mitteilten. Es war auf dem Weg von Kolaka nach Siwa unterwegs, als es im Golf von Bone - er teilt den Süden Sulawesis in zwei Halbinseln - in Seenot geriet. An Bord waren 110 Passagier und zwölf Mannschaftsmitglieder.

14 Kinder waren an Bord

Sechs Rettungsboote wurden zur Unglücksstelle entsandt. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Dutzende verängstigte Angehörige der betroffenen Schiffsinsassen am Hafen von Siwa auf Neuigkeiten warteten.

An Bord des Unglücksschiffes waren auch 14 Kinder. Fischer entdeckten vier Menschen mit Rettungswesten. Die Überlebenden erzählten, ihr Boot sei gesunken, nachdem es von den hohen Wellen getroffen worden sei.

In Indonesien, einem riesigen Archipel mit mehr als 17.000 Inseln, kommt es immer wieder zu Schiffsunglücken. Hunderte Menschen starben dabei in den vergangenen Jahren. Die Schiffe sind häufig überfüllt, und Sicherheitsvorschriften werden oft missachtet.