Von Prinzessin Diana (links) bis Kate Moss – Stars und Royals setzen bei Sauwetter auf die legendären Hunter-Gummistiefel. Foto: Imago/Zuma Wire

Prinzessin Diana trug sie, Kate Moss machte sie zum It-Piece: Hunter-Gummstiefel. Jetzt ist das britische Traditionsunternehmen insolvent.

Die Briten nennen sie liebevoll „Wellies“ – und bei Regenwetter gehen sie ohne nicht aus dem Haus: Gummistiefel. Die vielleicht stylischsten und bekanntesten von ihnen stammen von der britschen Traditionsmarke Hunter. Doch nun ist der Hersteller des Gummistiefels schlechthin offenbar insolvent. Das berichten britische Medien, inklusive der renommierten „Times“.

Gegründet wurde Hunter als „North British Rubber Company“ im Jahr 1856. Erst vor Kurzem war der Hersteller der ikonischen „Wellies“ aus Edinburgh unter das Dach des US-amerikanischen Modekonzern Authentic Brands Group geschlüpft. Angeblich steht Hunter mit fast 100 Millionen Pfund in den Miesen.

Einst hielten die Stiefel der „North British Rubber Company“ in den Schützengräben der beiden Weltkriege die Füße der britischen Soldaten trocken. Dann stapfte der britische Adel in den „Hunter-Wellies“ über seine Ländereien. Längst sind die kniehohen Gummistiefel auch ein gefragtes It-Piece und von Fashionistas heiß begehrt. Doch Corona, Zulieferprobleme und eine gesunkene Nachfrage aufgrund der anhaltenden weltweiten Trockenheit (vor allem im Absatzmarkt USA) schlugen offenbar aufs Geschäft. Kundinnen und Kunden beklagten auch, die Stiefel seien nicht mehr so haltbar wie früher.

Prinzessin Diana machte sie legendär

In den 1980er Jahren wurde Hunter sogar zum Hoflieferanten und bekam das „Royal Warrant“-Siegel verliehen. Schon Queen Elizabeth II. schlüpfte bei Regenwetter in die kniehohen Gummistiefel. Prinzessin Diana trug sie zu einem offiziellen Fototermin in Balmoral vor ihrer Hochzeit – das Bild der künftigen Prinzessin von Wales in Norwegerpulli, ausgebeulter Cordhose und Gummistiefeln wurde legendär. Auch Königin Camilla wird immer wieder in „Hunter-Wellies“ gesichtet, Herzogin Meghan trotzte damit dem englischen Wetter.

Kult wurden die Gummistiefel aber, weil Stars wie das britische Topmodel Kate Moss, die Designerin Stella McCartney oder das It-Girl Alexa Chung in ihnen durch den Matsch von legendären Festivals wie Glastonbury staksten. Die Netflix-Serie „The Crown“ tat ihr übriges, um den Hunter-Gummistiefel populär und zum Must-have zu machen. Mode-Influencerinnen zeigten sich in den sozialen Medien mit „Hunters“, kombinierten die Stiefel zu Hotpants oder Sommerkleidern.

Wie es für Hunter jetzt weiter geht? Die Homepage ist momentan „under construction“. Auf Instagram bittet die Firma ihre Kundinnen und Kunden um Geduld – Hunter sei in einer kurzen „Übergangsphase“. Es ist nicht das erste Mal, dass Hunter in wirtschaftliche Bedrängnis gerät – in den Nullerjahren war das Unternehmen schon einmal insolvent und wurde schließlich gerettet.