Die Stadt Marbach würde die Wiese rund ums Hallenbad gerne für Bürger öffnen. Doch noch sind Fragen zu klären.
Marbach - Diese Entscheidung wird nicht jedem gefallen, aber sie ist fix: Das Marbacher Hermann-Zanker-Bad bleibt vorerst und noch auf Wochen hinaus geschlossen, sagt Franziska Wunschik, die Erste Beigeordnete der Stadt. „Der Wunsch ist aber, dass wir nach den Sommerferien wieder öffnen. Das wird allerdings nur möglich sein, wenn bis dahin die Corona-Verordnungen weiter gelockert werden“, erklärt sie. Während sich Wasserratten also noch eine Weile gedulden müssen, bis sie in der Sportstätte wieder ihre Bahnen ziehen können, ist es gut möglich, dass die Wiese drum herum schon demnächst von jedermann in Beschlag genommen werden kann. Die Kommune möchte das Gelände nämlich unabhängig vom Hallenbad nach Möglichkeit zur Freizeitgestaltung freigeben. Die Idee dazu hatte der SPD-Stadtrat Jürgen Schmiedel an die Verwaltung herangetragen. „Wir haben da eine wunderbare Freifläche, die genutzt werden könnte“, sagte Schmiedel jetzt im Ausschuss für Umwelt und Technik.
Er hatte dabei vor allem die Kinder im Hinterkopf, die dort ihrem Spieltrieb freien Lauf lassen und Abwechslung bekommen könnten, nachdem es für viele Familien wegen der Corona-Krise nicht in den Urlaub gehe. „Da wäre das ideal“, meinte Schmiedel – und rannte mit dem Vorstoß im Grundsatz bei der Verwaltung offene Türen ein.
Franziska Wunschik betont jedoch, dass man das Gelände nicht ohne Weiteres öffnen könne. „Wir müssen zunächst verschiedene Fragen klären und einige Dinge recherchieren. Das muss alles Hand und Fuß haben“, erklärt sie. Zum einen brauche man jemanden, der sich ums Auf- und Zuschließen kümmert. Denn es dürfe nicht passieren, dass man Tag und Nacht Zutritt zu der Wiese hat, auf die man unabhängig vom Hallenbad gelangen kann. Außerdem benötige man jemanden, der die Fläche nach der Benutzung wieder reinigt und den Müll zusammenklaubt, der sich womöglich dann sammelt. Darüber hinaus müssten natürlich auch die Abstandsregeln eingehalten und versicherungsrechtliche Frage abgeklopft werden. Womöglich seien auch Hinweisschilder vonnöten. „Wir versuchen, all das so schnell wie möglich zu klären. Wenn nichts dagegen spricht, werden wir die Freigabe erteilen. Wir können aber nichts versprechen“, sagt Franziska Wunschik.
Schon gesichert ist hingegen, dass der Marbacher Schwimmverein das Areal vor dem Hallenbad nutzen darf. Vertreter des Clubs hätten sich danach erkundigt, ob das möglich sei, berichtet die Erste Beigeordnete. Ziel sei, sich dort zu treffen, Übungen zu machen und insgesamt das Vereinsleben zu pflegen. „Das wollen wir möglich machen“, sagt Franziska Wunschik. Den Schwimmern werde ein Schlüssel ausgehändigt, sodass die Anlage aufgeschlossen – und anschließend wieder gesichert werden kann. Der Verein wolle das Gelände zweimal pro Woche abends nach 19 Uhr in Anspruch nehmen, also zu einer Zeit, in der es für die Allgemeinheit ohnehin schon wieder geschlossen wäre – so man die Wiese tatsächlich für die Öffentlichkeit freigeben kann.