Jedes Jahr am 6. Januar ziehen Sternsinger durch Deutschland und sammeln Spenden für Kinder in Not. Foto: imago/Michael Schick/imago stock&people

Am 6. Januar wird das Fest zu Ehren der Heiligen Drei Könige gefeiert. Der Dreikönigstag ist in manchen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag. Welche das sind – und was es mit dem Tag auf sich hat.

Caspar, Melchior und Balthasar – so heißen die Heiligen Drei Könige. Die Namen dieser „Weisen aus dem Morgenland“ werden in der Bibel nicht erwähnt, eine Geschichte über die Sterndeuter, die den Weg zum Jesuskind finden, steht in der Weihnachtsgeschichte des Matthäusevangeliums. Auch wenn sie dort nicht als „Könige“ genannt sind, werden sie in der katholischen Kirche als Heilige Könige verehrt.

Viele Christen feiern deswegen am 6. Januar den Tag „Heilige Drei Könige“. In manchen Bundesländern ist der Tag ein gesetzlicher Feiertag, viele Menschen haben also frei und die meisten Geschäfte bleiben geschlossen. Welche sind das?

In diesen Bundesländern ist der 6. Januar ein Feiertag

„Heilige Drei Könige“ findet in jedem Jahr an einem anderen Wochentag statt. In diesem Jahr fällt der Feiertag auf einen Samstag. Geschlossen haben dann allerdings die meisten Läden in folgenden Bundesländern:

In diesen katholisch geprägten Bundesländern ist der Tag der Heiligen Drei Könige ein gesetzlicher Feiertag. In den meisten anderen deutschen Bundesländern wie das Saarland, Rheinland-Pfalz oder Nordrhein-Westfalen, allerdings nicht – obwohl es hier teils einen höheren Anteil von Katholiken gibt.

Abgesehen von den Baden-Württemberg und Bayern gibt es noch ein drittes Bundesland, in dem der 6. Januar ein gesetzlicher Feiertag ist:

In diesem atheistisch geprägten Bundesland haben die Menschen seit dem Jahr 1993 ebenfalls frei. Dabei mitentscheidend war der damalige SPD-Innenexperte und spätere Innenminister Manfred Püchel, der einen weiteren Feiertag in seinem Bundesland für angemessen hielt. Bekannt geworden ist seine Begründung, dass die Sachsen-Anhalter „erstens hier länger arbeiten“ und dass sie zweitens „im Westen mehr Urlaub haben“.

Im Schulterschluss mit dem Innenexperten der CDU und mit dem Wohlwollen von Grünen und PDS gelangt es, den 6. Januar ins Feiertagsgesetz zu schreiben. Den Feiertag dann wieder abzuschaffen, scheiterte.

Was berichtet die Bibel über die Heiligen Drei Könige?

Das Matthäus-Evangelium erzählt je nach Übersetzung von Weisen, Magiern oder Astrologen aus dem Osten, die, einer Sternenkonstellation folgend, über Jerusalem nach Bethlehem kamen, um den neugeborenen König der Juden zu suchen. Sie fanden ihn in einem Stall und schenkten dem Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe. Der Kirchenlehrer Origenes (ca. 185 bis 255 n. Chr.) sprach erstmals von der Dreizahl der Magier, die er aus den drei Geschenken herleitete. Der Kirchenlehrer Tertullian (ca. 160 bis 225) führte Schriftstellen aus dem Alten Testament an, um die Magier als Könige bezeichnen zu können.

Wie haben Volksglaube und Kunst sich mit dem Thema befasst?

Der Volksglaube machte aus den Magiern Könige verschiedener Erdteile. Seit dem sechsten Jahrhundert werden ihre Namen mit Caspar, Melchior und Balthasar angegeben. In der Kunst wird zumeist Caspar als Myrrhe schenkender Afrikaner, Melchior als Goldschätze überreichender Europäer und Balthasar als asiatischer König gezeigt, der Weihrauch zur Krippe bringt.

Was hat es mit den „Sternsingern“ auf sich?

Die Heiligen Drei Könige werden als Schutzpatrone der Reisenden, Pilger, Kaufleute, Gastwirte und Kürschner verehrt. Seit 1959 fördern das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und später dann auch der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) die Sternsingeraktion

Bei dieser verkleiden sich Kinder Anfang Januar als Könige und sammeln Spenden für ihre notleidenden Altersgenossen in den Entwicklungsländern. Das Sternsingen gehört seit 2015 zum deutschen immateriellen Kulturerbe der Unesco.