Meisterhaft: dieses anonyme Bild wurde als echter van Gogh angeboten. Foto: Institut für Europäische Kunstgeschichte

Erfolgreiche Kunstfälscher sind faszinierend – auch wenn sie kriminell sind. In Heidelberg erfährt man nun, warum sie meist doch irgendwann auffliegen.

Manchmal genügt ein einziger Strich, um einen erfolgreichen Künstler hinter Gitter zu bringen. Denn künstlerisches oder zumindest handwerkliches Talent kann man Wolfgang Beltracchi nicht absprechen. Der 73-Jährige ist einer der versiertesten Kunstfälscher aller Zeiten und führte sogar ausgewiesene Experten hinters Licht – um dann ausgerechnet an einem winzigen Strich zu scheitern. Als Beltracchi ein gefälschtes Bild des Franzosen Ferdinand Léger signierte, vergaß er auf dem „e“ den Accent aigu. Mit seinen Französischkenntnissen scheint es nicht weit her gewesen zu sind. Als er auf die Rückseite „Natur Morte“ schrieb, vergaß er beim französischen Wort für Stillleben das „e“.