Beschlagene Fenster können auch zu Schimmelbildung führen. Foto: IMAGO/Zoonar/Alfred Hofer

Besonders in den kälteren Jahreszeiten wie im Herbst und im Winter beschlagen manchmal Fenster von innen. Vorsicht ist geboten, wenn das Wasser täglich die Fensterscheiben hinunterrinnt, denn das kann eine Bedrohung für die Gesundheit sein.

Ein Mensch allein gibt täglich rund zwei Liter Wasser über die Haut ab beziehungsweise atmet sie aus. Beim Kochen und Duschen entsteht Wasserdampf. Hinzu kommen etwa der Wärme abgebende Wäschetrockner und feuchtigkeitsfördernde Pflanzen wie das Einblatt oder Efeu. So gibt ein Vier-Personen-Haushalt durchschnittlich etwa 12 bis 15 Liter Wasser täglich in die Luft ab.

Während es nun im Herbst und Winter draußen immer kälter wird und die Außenluft trocken und kalt ist, steigen wiederum die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen der Wohnungen und Häuser an.

Fensterscheiben beschlagen dann von innen, wenn die Luftfeuchtigkeit und die Raumtemperatur zu hoch sind. Dieses Kondenswasser bildet sich, weil sich die warme, feuchte Raumluft in den Wintermonaten an den Fenstern abkühlt.

Was aber hilft gegen beschlagene Fenster?

Sind die Fenster morgens von innen beschlagen, ist dies ein Hinweis darauf, dass die Räume gründlich gelüftet werden sollten.

Optimalerweise sollte man zweimal am Tag lüften und zwar morgens und abends. Dazu sollte man alle Türen und Fenster für gut 10 bis 15 Minuten offen stehen. Nur so kann es zu einem gründlichen Luftaustausch kommen. Stoßlüften reicht dazu in der Regel nicht.

Rinnt das Kondenswasser täglich trotz Lüften die Fensterscheiben hinunter, kann das eine Bedrohung für die Gesundheit werden und man sollte etwas gegen das Schwitzwasser am Fenster unternehmen, denn mittelfristig kann sich dadurch Schimmel an den Fenstern absetzen.

Weitere Möglichkeiten, die Luftfeuchtigkeit in den Räumen zu minimieren, sind etwa Luftentfeuchter. Diese entziehen der Luft überschüssige Feuchtigkeit.

Luftfeuchtigkeit im Raum messen

  • Um die Luftfeuchtigkeit in einem Raum im Blick zu behalten, gibt es Luftfeuchtigkeitsmesser, sogenannte Hygrometer. Das sind kleine Geräte, welche die Luftfeuchtigkeit im Raum messen.

Optimal wären im Schlaf- und Kinderzimmer beispielsweise zwischen 40 und 60 Prozent Luftfeuchtigkeit. Im Badezimmer sind auch mal 70 Prozent erlaubt.

  • Smartphone-Apps: Es gibt auch zahlreiche Apps für das Handy, die die Luftfeuchtigkeit im Raum messen können. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass die Werte nicht ganz so exakt sein können wie bei einem Hygrometer. Wichtig: Damit die Hygrometer-Apps richtig funktionieren, muss das Handy über einige zusätzlichen Sensoren verfügen. Diese sind in der Regel bei den meisten neuen Modellen verbaut. Hygrometer-Apps für Android sind etwa: Thermometer Plus, Hygrometer, Luftfeuchtigkeit, Sensors: Temp and Humidity. Apps für iPhone: Hygrometer – Check your humidity, Thermo-Hygrometer, BluSensor AIR – Hygrometer
  • Wenn man kein Messgerät zur Hand hat, kann man auch einfach die Räume beobachten. Beschlagene Fenster, feuchte Wände oder Schimmelbildung sind eindeutige Anzeichen für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit.

Neubauten benötigen häufig mehr Lüftung

Neubauten sind in der Regel ausgestattet mit mehrfach verglasten Fenstern. Diese lassen jedoch kaum mehr Luft in die Räume. Auch die Außenisolierung der Neubauten wird immer undurchdringlicher. Daher gilt es hier ganz besonders, regelmäßig durch Lüften für einen aktiven Luftaustausch zu sorgen.