Nach dem Unfall klafft eine Lücke an der Stirnseite des Bahnhofsgebäudes, dem Bonatz-Bau. Foto: Lichtgut/Kovalenko (Archiv)

Ein Fehler beim Bahnhofsumbau für Stuttgart 21 im Sommer 2021, bei dem Steinquader aus der Fassade brachen, hat nun keine rechtlichen Folgen. Dabei spielt die Uhrzeit eine Rolle.

Mitten in der Nacht sind im August 2021 zehn große Steinbrocken aus 15 Meter Höhe herabgefallen und vorm Bahnhofsgebäude dort aufgeschlagen, wo einst der Taxistand war. Verletzt wurde damals glücklicherweise niemand. Dazu trug auch der Umstand bei, dass der Unfall gegen 3.30 Uhr in der Nacht passierte. Das spielt nun auch eine entscheidende Rolle in der juristischen Bewertung des Unfalls. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hatte damals ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Baugefährdung eröffnet, wie sie im Paragraf 319 des Strafgesetzbuches steht. Das Verfahren wurde nun nach knapp zweieinhalb Jahren eingestellt, teilt die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Der Grund: Als die Steine herabfielen, war niemand in dem Bereich gefährdet, wo sie aufschlugen. Damit fehle der hinreichende Tatverdacht, erläutert ein Sprecher der Ermittlungsbehörde.