Spielen vielleicht im Februar: Der SVK 2 und Fabian Jüngling (rechts). Foto:  

Im Handball liegt ein Plan vor, wie die Amateur- und Jugendteams die Saison zu Ende bringen könnten.

Kornwestheim - Für Andreas Postl war es die erwartete Entscheidung. „Aufgrund der Gesamtlage gab es wohl auch nur wenig andere Möglichkeiten“, sagt der Handball-Abteilungsleiter des SV Kornwestheim zu den Beschlüssen, die beim 34. Ordentlichen Verbandstag des Handballverbandes Württemberg (HVW) verabschiedet wurden. Am Samstagvormittag waren die insgesamt 138 Delegierten aus den Bezirken und weitere Teilnehmer per Online-Schalte zusammengekommen. Sie beschlossen mit 98 Ja-Stimmen, neun Enthaltungen und 15 Gegenstimmen, dass die Saison aufgrund der Corona-Pandemie verkürzt wird und ab Februar 2021 fortgesetzt werden soll.

Der Spielbetrieb in der Saison 2020/2021 von den Verbandsligen abwärts startet nach dem neuerlichen Lockdown frühestens am Wochenende des 6. und 7. Februar 2021. Bereits am vierten Spieltag Ende Oktober war die Runde aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen unterbrochen worden. Ursprünglich hätten die ersten Begegnungen nach der Winterpause am Wochenende des 16. und 17. Januar 2021 stattfinden sollen.

Der Beschluss des Verbandstags wirkt sich bei den Männern auf die zweite (Verbandsliga), dritte (Bezirksliga) und vierte Mannschaft (Kreisliga C) aus. Ausgenommen ist die erste Mannschaft, die in der 3. Bundesliga Süd antritt, die dem Deutschen Handballbund (DHB) direkt unterstellt ist. Bei den Frauen sind es die erste (Verbandsliga) und die zweite Mannschaft (Bezirksliga). In der Jugend sind alle Teams betroffen, auch die männliche A-Jugend, die in der Baden-Württemberg-Oberliga spielt – und für die eine Sonderregelung gilt (siehe unten).

Die bereits ausgetragenen Begegnungen werden gewertet, die restlichen Spiele der Hinrunde abgesetzt. Die Spielzeit soll nun mit den Partien der Rückrunde weitergehen. „Weil aber die ersten drei Spieltage ja schon im Oktober gespielt worden sind und jede Paarung nur einmal stattfinden darf, verschiebt sich der Re-Start entsprechend nach hinten“, erläuterte Michael Roll, der Vorsitzende des Ausschusses Spieltechnik. Erneut ausfallende Partien könnten am Ende der Rückrunde oder an Terminen von bereits in der Vorrunde gespielten Begegnungen nachgeholt werden.

„Oberste Priorität für uns hat die korrekte Durchführung der Qualifikation, die Mitte März beginnt“, betonte Michael Roll. Problematisch: Einige Mannschaften haben bereits drei Partien hinter sich gebracht, andere wiederum keine einzige. Regulär kann die Saison also nicht mehr zu Ende gespielt werden. Nun ist angedacht, dass die Nachwuchsteams die angesetzten Begegnungen zur Quali-Vorbereitung zwar spielen können, es aber keine Wertung für die Meisterrunde gibt.

Die gibt es, da die männliche A-Jugend des SVK in der Baden-Württemberg-Oberliga spielt, die unter der Ägide des Dachverbands HBW (Handball Baden-Württemberg) steht. Hier versucht man, die Hinrunde zu Ende zu bringen. Aufgrund der kurzen Saison wird am letzten Spieltag zur Ermittlung des Baden-Württembergischen Meisters ein Final-4-Turnier gespielt, an dem die vier bestplatzierten Teams teilnehmen.

Für die Vereine, im hiesigen Fall den SV Kornwestheim, stellen sich nach dem Beschluss noch einige Fragen. Andreas Postl formuliert: „Ab wann dürfen wir dann wieder trainieren?“ Denn selbst in den unteren Ligen sei ohne entsprechende Vorbereitung nicht viel zu machen. „Die Mannschaften müssten wohl mindestens einen Monat vorher wieder in die Halle“, schätzt Postl, der hofft, dass die Abläufe dann wieder mit Hygienekonzepten funktionieren könnten. Das Problem der fehlenden Zuschauer sieht der SVK-Abteilungsleiter „vielleicht abgesehen von einigen Derbys“ nicht als elementar. Am Ende sei die Entscheidung getroffen worden, die für alle „am fairsten“ sei.