Jan Reusch (am Ball) und der SVK treten in Pfullingen an. Foto: Archiv/Christine Biesinger

Die Drittligahandballer aus Kornwestheim treten beim Tabellendritten an.

Kornwestheim - Der VfL Pfullingen ist eines der Topteams der Drittligastaffel G. „Eigentlich sind sie sogar Tabellenführer, wenn man sich die eigentlichen Drittligisten anschaut“, sagt Alexander Schurr, Trainer des SV Kornwestheim. Damit meint der Coach, dass die beiden vorderen Plätze, die aktuell die Zweitliga-Absteiger HSG Konstanz sowie der TuS Fürstenfeldbruck belegen, ohnehin jenseits aller Reichweite seien. Dann kommt der VfL – und bei jener Mannschaft gastiert der SVK als Tabellenfünfter an diesem Samstag um 20 Uhr.

Kornwestheimer Auswärtsstärke

Die Kornwestheimer, die mit Ausnahme einer 29:42-Niederlage Mitte September in Fürstenfeldbruck auswärts alles gewonnen haben, hatten im Hinspiel bereits eine gute Figur gemacht – am Ende in der Osthalle jedoch knapp mit 32:33 verloren. „Das war eine sehr, sehr starke Leistung von uns“, so Schurr. Eine solche wird auch an diesem Samstagabend vonnöten sein, will der SVK die starke Statistik in der Fremde aufrecht erhalten. „Wir sind hoch motiviert und nehmen den Schwung mit“, versichert Schurr.

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Mit Blick auf den Gegner fragt sich der Kornwestheimer Übungsleiter überhaupt nicht, welche Stärken die Pfullinger haben. „Da gibt es so viele, dass man vielmehr nach den Schwächen suchen muss“, so Schurr. Falls er eine gefunden hat, gibt er sie vorab natürlich nicht preis. Fakt ist aber, dass Spitzenpersonal wie Niklas Roth (Rückraum, zuletzt zehn Tore beim 36:30-Sieg in Günzburg) oder Kreisläufer Alexander Schmid nur wenig Angriffspunkte bieten. Speziell mit Schmid dürfte der SVK so seine besondere Freude haben. „Er bewegt sich in seinen Aktionen fast immer am Rande des Regelwerks“, weiß Schurr. Das könne dann, je nach Spielleitung, auch mal ziemlich frustrierend werden. Hinzu kommen Akteure wie Lukas Fitscher, Lukas List und Felix Zeiler (alle Rückraum) plus in Person etwa von Linksaußen Christopher Rix starke Konterspieler.

Pfullingen mit weniger Power?

Vielleicht aber, so Schurrs vage Hoffnung, hat dieses Konglomerat an Spitzenspielern aber im Herbst ein wenig an Power eingebüßt. „Sie haben schon viel gespielt und sind in der Aufstiegsrunde vor der Saison ziemlich weit gekommen“, so der SVK-Coach, für dessen Mannschaft ein Punkt oder gar ein Sieg in der Kurt-App-Sporthalle ein wirklicher „Big Point“ wäre. „Wir sind gerade absolut im Soll, auch wenn ich nicht gedacht hätte, dass für Platz 5 so viele Punkte notwendig sind“, sagt Schurr. Der Tabellenstand könne sich aufgrund der knappen Abstände jederzeit verändern und der SVK zeitweise auch wieder nach unten rutschen. „Davon dürfen wir uns aber nicht irritieren lassen“, fordert der Trainer. Erklärtes Kornwestheimer Saisonziel ist, die potenzielle Abstiegszone zu vermeiden. Die beginnt bei Rang 7, alle Mannschaften dahinter machen schließlich in einer separaten Runde untereinander aus, wer am Ende runter muss. So sieht zumindest der Plan aus, wenn die Coronapandemie den Spielbetrieb nicht beeinträchtigt.

So reist der SV Kornwestheim mit 13 von 16 möglichen Auswärtspunkten im Gepäck und mit einer gehörigen Portion Rückenwind, aber eventuell nicht ganz komplett nach Pfullingen. „Unsere Trainingswoche war zugegebenermaßen ein bisschen holprig“, gibt Schurr zu Protokoll. Hendrik Schoeneck, Felix Kazmeier und Kapitän Christopher Tinti (alle Rückraum) verpassten einzelne Übungseinheiten und waren angeschlagen. Wer aus dem Trio am Ende die Fahrt zum VfL wird mit antreten können, stand am Freitagabend noch nicht fest.