Symbolisch wurde ein rotes Band durchschnitten, um die Riedhalle nach der Sanierung freizugeben. Foto: Werner Kuhnle

Die neue Trainingshalle und die sanierte Riedhalle in Steinheim sind eingeweiht worden. Bei Letzterer kam es bei der Generalüberholung zu erheblichen Verzögerungen.

Die Begleitumstände waren alles andere als einfach. Erst die Coronapandemie, dann der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, und als Folge aus all dem mitunter gravierende Lieferengpässe auf der Baustelle. Doch nun ist an dem Doppelprojekt ein Haken dran. Die generalsanierte Riedhalle und die direkt daran angedockte neue Trainingshalle sind am Donnerstag offiziell eingeweiht worden. Mit dabei waren rund 60 Gäste, darunter auch Vertreter von Schulen und Vereinen, denen nun frische Kapazitäten für ihre sportlichen Aktivitäten zur Verfügung stehen.

Fichtenholz ist schwer zu bekommen

Wobei in der rund drei Millionen Euro teuren Trainingshalle schon seit mehr als eineinhalb Jahren geturnt und gerannt werden kann. Hier sei auch alles wie am Schnürchen gelaufen, sagte der zuständige Architekt Jochen Wilfert, Geschäftsführer des Ludwigsburger Büros Knecht. Zeit- und Kostenplan wurden eingehalten, bestätigte Bürgermeister Thomas Winterhalter. Als Sorgenkind entpuppte sich aber im Anschluss die Riedhalle. Vor allem bei der Nennung des Wortes Fichtenholz dürften Planer und Verantwortlichen bei der Stadtverwaltung noch heute kurz zusammenzucken. Aus eben jenem Material besteht die Prallwand. Und die entsprechende Lieferung wollte partout nicht eintreffen, was sich auch auf andere Gewerke auswirkte und letztlich zu erheblichen Verzögerungen führte. Nach den Sommerferien hatte die Schlüsselübergabe erfolgen sollen. Nun müssen sich die Sportler bis Februar gedulden, ehe sie ihren Bewegungsdrang in dem Gebäude ausleben können.

Boden wird geschützt

Die allerersten Nutzer werden bei ihrer Zusammenkunft in der Riedhalle kurioserweise aber keine Leibesertüchtigung betreiben. Jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinn. Am nächsten Samstag werden Narren das Gebäude bei ihrem Landestreffen bevölkern. „Der Boden wird mit einem Teppich ausgelegt“, betonte Winterhalter und stellte somit klar, dass der Untergrund geschützt werde. Und die große Narrenparty mit Band steige sowieso in der Blankensteinhalle. „Da kann man nichts mehr kaputtmachen“, sagte er schmunzelnd und in Anspielung auf das in die Jahre gekommene Gebäude.

In einem Top-Zustand zeigte sich hingegen die für rund fünf Millionen Euro frisch sanierte Riedhalle bei der Einweihungsfeier am Donnerstag. Wenngleich Architekt Jochen Wilfert auch keinen Hehl daraus machte, dass hier und da noch Hand angelegt werden müsse. „Das sind aber nur Kleinigkeiten. Es fehlt nichts, was für die Nutzung relevant wäre“, versicherte er.

Anlaufstelle im Katastrophenfall

Ein Wermutstropfen ist jedoch, dass auf dem Dach der Riedhalle keine Photovoltaikanlage montiert werden konnte. Aus statischen Gründen sei das nicht möglich gewesen, sagte der Bürgermeister. Dafür wurden auf der Trainingshalle im großen Stil Solarmodule verschraubt, die zusammen eine Leistung von 65 Kilowattpeak bringen können. Vorgesorgt hat man zudem für Krisenzeiten. Wenn die Stromversorgung einmal zusammenbrechen sollte, wird ein Notstromaggregat in der Riedhalle die Energieversorgung sicherstellen, erklärte der Rathauschef. Deshalb diene das Gebäude auch als Anlaufstelle im Katastrophenfall.