Außen voll Rauch: Das Halleninnere stand dagegen im Vollbrand. Foto: 7aktuell.de/Kevin Lermer

Bei einem Großbrand auf einem Recyclinghof sind 150 Feuerwehrleute stundenlang im Einsatz. Es gibt keine Verletzten. Der Schaden liegt bei 500 000 Euro.

Den Feuerschein durch die Oberlichter der Halle hat Christian Scherb schon von weitem gesehen. „Da war klar: Das ist etwas Größeres.“ Deshalb hat der Kommandant der Kirchheimer Feuerwehr auch gleich nachalarmiert. Insgesamt 150 Feuerwehrleute aus acht Kommunen waren in der Nacht zum Dienstag am Entsorgungszentrum Neckar in der Max-Eyth-Straße unweit der B 27 im Einsatz.

Der Alarm ging um 1 Uhr in der Nacht los

Dort brannte die große Lagerhalle, wo auch Privatkunden und Gewerbetreibende tagsüber ihre Abfälle abgeben können. Die Feuerwehr wurde um kurz nach 1 Uhr über einen Brandalarm verständigt. Zwar schlugen die Flammen nicht aus dem Gebäude heraus, im Innern tobte jedoch ein Flammeninferno. Dort lagern in mehreren Abteilen leicht entzündliche Abfallarten wie Papier- und Kartonagenmüll, Bau- und Gewerbeabfälle, Holzmüll und Sperrmüll.

Das hat die Löscharbeiten für die Feuerwehr vergleichsweise aufwendig und personalintensiv gemacht. „Wir sind unter Atemschutz rein, haben innen das Material abgelöscht und es mit dem Radlader nach draußen gebracht“, berichtet der Kirchheimer Kommandant Christian Scherb. Dort wurde der Schutt dann auseinandergezogen und nochmals gelöscht, auf dass sich keine Glutnester bilden sollten.

Eine kräftezehrende Aktion für die Feuerwehrleute, die gegen 8.30 Uhr am Dienstagmorgen den Brand gelöscht hatten. „Es war eine lange Nacht“, sagt der Feuerwehrkommandant. Er freut sich über die gute Zusammenarbeit mit den Feuerwehren aus dem Umkreis. So konnte die Halle Stand jetzt voraussichtlich gerettet werden. Dennoch entstand ein Schaden von rund einer halben Million Euro, teilt die Polizei mit. Verletzt wurde bei dem Brand niemand.

Müll ist anfällig und vieles leicht entflammbar“

Die Brandursache ist noch unbekannt, die Ermittlungen laufen, teilt die Polizei mit. In dem Kirchheimer Entsorgungsunternehmen hatte es zwar noch nie gebrannt, dass Müll Feuer fängt, ist aber zumindest nicht ganz ungewöhnlich. „Da reicht schon ein kleiner Radiowecker mit Batterie“, sagt Christian Scherb. „Müll ist anfällig und viele Stoffe leicht entflammbar.“

So brannte es zum Beispiel im März 2020 auf dem Gelände eines Entsorgers in Remseck. Ein Haufen aus Bauschutt und Restmüll stand damals meterhoch in Flammen. Im August 2016 musste die Feuerwehr gleich zweimal zu einem Entsorgungsbetrieb in Benningen ausrücken. In einer Halle, in der Müll vorsortiert wird, brannte es. Schaden: rund eine Million Euro. Der Müll wurde nach dem Brand auseinandergezogen und regelmäßig bewässert. Doch als er zum Verladen wieder zusammengeschoben wurde, kam es zu einer erneuten Entzündung mit Rauchentwicklung.

Zudem gibt es immer wieder Fälle von brennenden Müllautos wie zum Beispiel im Mai 2021 in Großbottwar. Praktisch damals: Nachdem der Fahrer merkte, dass der Müll in seinem Fahrzeug Feuer gefangen hatte, leerte er die kokelnde Ladung direkt auf den Vorplatz des Großbottwarer Feuerwehrgebäudes, das nicht weit weg war.