Hunderttausende folgten dem Protestaufruf der Gewerkschaften. Foto: dpa/Übersicht

In dem südamerikanischen Staat demonstrieren Hunderttausende friedlich gegen die brachialen Reformen des marktliberalen Präsidenten Javier Milei.

Trotz des argentinischen Hochsommers sind es am Ende von Tag 46 der Präsidentschaft von Javier Milei mehrere Hunderttausend Menschen, die die Gewerkschaften zum ersten Generalstreik der neuen Regierung auf die Straße bringen. Ein Achtungserfolg, der ganz große Volksaufstand wie von den lange regierenden, eher linksgerichteten Peronisten erhofft, war es allerdings auch nicht. Zu frisch sind die Erinnerungen an den wirtschaftlichen Totalschaden, den Milei von der peronistischen Vorgängerregierung geerbt hat. Knapp zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen sowie knapp die Hälfte der argentinischen Bevölkerung insgesamt befinden sich unterhalb der Armutsgrenze. Das haben die meisten Argentinier noch nicht vergessen. „Ich wurde von meiner Gewerkschaft und von der Realität, die uns alle trifft, dazu aufgerufen, gegen diese Regierung zu kämpfen und unsere Rechte zu verteidigen“, sagte Demonstrantin Victoria Santoro von der Gewerkschaft der Sanitärbetriebe im Gespräch mit unserer Zeitung. „Die Beteiligung hat meine Erwartungen übertroffen.“