Muss man die Fußbodenheizung ausschalten? Foto: Lazy_Bear / shutterstock.com

Normale Heizkörper sollte man beim Stoßlüften ausschalten. Doch wie ist das eigentlich mit der Fußbodenheizung? Wir klären auf.

Behörden wie das Umweltbundesamt empfehlen, mehrmals am Tag stoßzulüften. Das heißt, alle Fenster für mehrere Minuten weit öffnen und am besten für einen Durchzug sorgen. Dies ist nicht nur effizienter als eine Dauerlüftung durch Kippstellung der Fenster, sondern kühlt die Wände auch weniger stark aus. Doch kann die Fußbodenheizung beim Stoßlüften eingeschaltet bleiben?

Fußbodenheizung beim Lüften an oder aus?

Ob es sinnvoll ist, die Fußbodenheizung beim Lüften auszuschalten oder nicht, hängt laut der Landesenergieagentur Hessen (LEA) davon ab, wie diese verlegt wurde. Eine nass verlegte, mit Estrich vergossene Fußbodenheizung muss beim Lüften nicht ausgeschaltet werden. Eine trocken verlegte Fußbodenheizung dagegen kann laut Angaben der LEA während des Lüftens abgedreht werden. Denn ausschlaggebend ist nach Angaben von Stiftung Warentest die Dicke der Fußbodenschicht über der Heizung. Je dicker die Schicht über der Fußbodenheizung, desto weniger Wärme geht beim Lüften verloren. Demnach muss der Thermostat beim Lüften nicht heruntergedreht werden. Bei einer dünnen Schicht über der Fußbodenheizung könnte der Boden entsprechend auch bei kurzer Lüftungsdauer auskühlen und die Heizung unnötig aufheizen.

Allerdings sind Fußbodenheizungen viel träger als gewöhnliche Heizkörper. Wenn stoßgelüftet wird, findet zwar ein Luftaustausch statt, die Wände und Böden kühlen aber in der Regel nicht stark genug aus, als dass die träge Fußbodenheizung sofort hochheizt. Bei Minusgraden reichen beim Stoßlüften wenige Minuten aus, um die Luft im Raum auszutauschen (siehe hier). Wände und Böden kühlen jedoch in dieser kurzen Zeit kaum aus. Insofern macht es in den meisten Fällen kaum einen Unterschied, ob die Fußbodenheizung beim Lüften heruntergedreht wird oder nicht. Anders sieht es aus, wenn die Fenster dauerhaft auf Kipp stehen und die Fußbodenheizung währenddessen läuft. Bei niedrigen Außentemperaturen können Wände und Böden auskühlen. Dadurch geht nicht nur unnötig Heizenergie verloren, auch die Schimmelgefahr erhöht sich. Denn an den kalten Außenwänden kann die Feuchtigkeit aus der Raumluft kondensieren und einen Nährboden für Schimmelpilze bilden. Um die Luftfeuchtigkeit im Raum im Auge zu behalten, können Sie ein Hygrometer aufstellen (Auf Amazon ansehen / ANZEIGE). Das Gerät misst die relative Luftfeuchtigkeit. Für Wohnräume werden Werte zwischen 40 und 60 % empfohlen.