Niederlage im Abstiegskracher: der SVK mit Issa Mira (Mitte) Foto: Peter Mann

War’s das für die Kornwestheimer in der Fußball-Landesliga?

Wie angespannt die Gemütslage bei so manchem SVK-Spieler derzeit ist, offenbarte sich in der 80. Minuten auch den Zuschauern am Kunstrasenplatz an der Bogenstraße. Die beiden Verteidiger Maxim Schaffert und Kaan Demir waren sich nach einem fehlgeschlagenen Versuch der Spieleröffnung nicht einig und gifteten sich lautstark an – woraufhin Interimscoach Patrick Müller Demir umgehend vom Platz nahm. „Das ist das völlig falsche Ventil“, gab der Trainer nach der 0:1 (0:0)-Pleite im Landesliga-Abstiegskracher gegen den SV Leonberg/Eltingen zu Protokoll, gepaart mit der Ankündigung, „das alles erst einmal verarbeiten“ zu müssen.

Nach vorne geht kaum etwas

Denn sein SVK agierte schwach, wenngleich die Abwehr über weite Strecken wenig zuließ. Konstruktiver Spielaufbau fand kaum statt, Torchancen waren Mangelware. Einzig in der Schlussphase der ersten Hälfte witterten die Gastgeber offensiv so etwas wie Morgenluft. Stefano Nicolazzos Distanzschuss klärte Eltingens Keeper Philipp Meister über die Latte zur Ecke (38.), Carmine Pesciones Kopfball ging knapp vorbei (43.).

Dass die Gäste aus Eltingen das Geschehen dominiert hätten, konnte man zwar wahrlich nicht sagen. Nur zeigte die Elf von Trainer Benjamin Schäffer das entscheidende Quäntchen mehr Wille. Mathias Falch (15.), Sturmtank Patrik Hofmann (30.), Kapitän Sven Gritsch (30.) sowie die beiden letzteren jeweils per Freistoß (32., 35.) ließen in Hälfte eins noch Chancen liegen.

Gegentreffer nach Ballverlust

In einer Partie auf niedrigem Niveau gelang schließlich Eltingens Gritsch in der 70. Minute der Treffer des nasskalten Apriltages. Nach einem Kornwestheimer Ballverlust kam er im Strafraum ans Leder und ließ SVK-Schlussmann Robin Kuschewitz mit einem Schuss ins lange Eck keine Chance. Es war einer der wenigen Höhepunkte der zweiten Hälfte, in der gegen Ende vor allem die beiden Kornwestheimer Streithähne auffielen – wenn auch nicht wirklich positiv.

So durfte am Ende Eltingens Coach Schäffer konstatieren: „Wir waren überlegen, auch wenn sich Kornwestheim voll reingehauen hat. Das war ja fast wie ein Bollwerk.“ Dass seine Mannen ein paar ordentliche Möglichkeiten bei Standardsituationen fast fahrlässig hatten liegenlassen, wurmte ihn jedoch.

Acht Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz

Ganz anders war da der Tonfall bei seinem Kornwestheimer Pendant Patrick Müller. Dessen SVK hat als 16. nun acht Punkte Rückstand auf Relegationsplatz 13, auf den vorübergehend der SV Leonberg/Eltingen geklettert ist. „Ich bin maßlos enttäuscht“, sagte Müller, der auch noch einmal auf die Mentalitätsfrage zu sprechen kam. „Eltingen ist gewillt, das hat man gesehen. Die haben Leitwölfe, die wollen einen auffressen.“ Am Ende wäre er auch mit einem 0:0 zufrieden gewesen. Jetzt wird es allerdings ganz schwer für seine Kornwestheimer.

Sowohl für den SVK als auch für Eltingen geht es bereits am Mittwoch weiter. Kornwestheim reist zum nächsten Abstiegsduell nach Leingarten, das Schäffer-Team empfängt das Mittelfeldteam SV Allmersbach.

SVK: Kuschewitz – Strehlow, Schaffert, Plitzner (59. M. Wolf) – Demir (81. Haut), Reichert – S. Nicolazzo (66. Abdul-Karim), Mira, Stahl – Janzer, Pescione (46. Löffler)