Ob es ein ähnlich rauschendes Fest wie 2006 zur WM wird, muss sich zeigen. In der Innenstadt gibt es während der EM jedenfalls auch in den Spielpausen Programm. Foto: Lg/Piechowsk

Es wird allmählich ernst. Noch vier Wochen sind es bis zum Start der Fußball-EM. Und nun steht auch das Programm fest, auf das sich die Besucher zwischen den Spielübertragungen freuen können.

Der Beginn der Fußball-EM wird stürmisch. Am Donnerstag, 13. Juni, wird der Schlossplatz mit einem Konzert als offizielle Fanzone eröffnet. Es treten auf Robin Schulz, Topic, Leony und Le Shuuk. Tags darauf ist um 15 Uhr auf den beiden 144 und 63 Quadratmeter großen Leinwänden das Spiel Ungarn gegen Schweiz zu sehen, um 21 Uhr spielt dann Deutschland gegen Schottland. Samstags wird um 18 Uhr das Spiel Spanien gegen Kroatien gezeigt, mutmaßlich mit viel Enthusiasmus seitens der spanischen und kroatischen Stuttgarter. Dann werden sich auch schon Gäste aus dem Ausland unter die Zuschauer mischen, sonntags um 18 Uhr wird das erste Spiel in Stuttgart stattfinden: Slowenien gegen Dänemark. Dann geht es Schlag auf Schlag, bis die Vorrunde am Mittwoch, 26. Juni, endet. Doch ruhiger wird es deshalb in der Innenstadt lange nicht.

Was passiert auf dem Schlossplatz außer Fußball?

Vor allem musikalisch ist einiges geboten. Am Donnerstag, 27. Juni, treten Madeline Juno, Philipp Dittberner und Joris auf. Am Freitag, 28. Juni, gehen Jellina, Orry Jackson, Octavian und Pietro Lombardi auf die Bühne. Am 3. Juli sind Lotte, Christina Stürmer, Stefanie Heinzmann zu sehen und zu hören. Am 4. Juli ist Schlagerparty mit Papis Pumpels und voxxclub. Am 7. Juli ist Blaulicht-Tag, Polizei, Feuerwehr und Katastrophenschutz präsentieren sich. Am 8. Juli wird der Schlossplatz mit DJane Alegra Cole zur Lounge, bestuhlt, zum Ausruhen. Am 11. Juli treten die Philharmoniker, Künstler der Staatsoper, die Füenf, die SWR Big Band auf. Am 12. Juli ist Silent Disco. An diesen Tagen sind auch Moderatoren des SWR im Einsatz. Der Sender berichtet darüber hinaus regelmäßig von dort live in Radio und Fernsehen. An den Spieltagen ist die Fanzone geöffnet von 12 bis Mitternacht, an Tagen, wo kein Fußball ist, ist um 13 Uhr Schluss.

Warum dieser Aufwand?

Natürlich ist dies ein Angebot für alle Einwohner der Region. Aber man präsentiert sich auch nach außen, in der Hoffnung Stuttgart als Reiseziel wenigstens für einen Tag interessant zu machen. So wie 2006 bei der WM. Christoph Mohr vom SWR sagt: „Wir hatten 2006 die meisten Anfragen innerhalb der ARD.“ Das heißt, das Fanfest auf dem Schlossplatz war das meistgezeigte aller deutschen Fanfeste zumindest in der ARD. Und das Morgenmagazin des ARD hat sich bereits für zwei Termine angekündigt, am 19. Juni berichtet es vom Schlossplatz, tags darauf von der Grabkapelle.

Was geschieht auf dem Marktplatz?

Auf dem Marktplatz darf man selbst kicken. Hier wird ein Fußballfeld aufgebaut. Es wird der Württembergische Fußballverband (WfV) und das Sportamt Turniere austragen. Am 6. Juli findet ein Inklusions-Turnier gemeinsam mit der Diakonie Stetten statt. Es gibt Tischkicker, eine Teqball-Platte, eine elektronische Torwand, Spielkonsolen für E-Sports, eine Fotowand und Fanschminken.

Was geschieht auf dem Karlsplatz?

Auf dem Karlsplatz spielt der Fußball eine Nebenrolle. Es gibt zwar ein Beach-Soccer -Feld. Zentraler Anlaufpunkt ist aber eine Kulturbühne, auf der Musik gemacht, Theater gespielt und getanzt wird. Vor allem von und mit lokalen Akteuren. Verschiedene gemeinnützige Organisationen präsentieren sich, man kann sitzen, es gibt kostenlos Eis.

Was geschieht auf dem Schillerplatz?

Auf dem Schillerplatz wird vor allem gegessen und getrunken. Es gibt in sechs Lauben Speisen und Getränke aus der Region.

Was findet bereits jetzt statt?

Auf dem Marienplatz hat am Donnerstag das Stadion der Träume begonnen. In den nächsten vier Wochen wird in dem Interimsbau Theater gespielt, gekickt, Sport getrieben und es werden zwei Ausstellungen gezeigt. Eine erzählt die Geschichte von Fußballern jüdischen Glaubens in Deutschland mit dem Titel: „Kicker, Kämpfer, Legenden“. Die andere heißt „Heimat Kickers– Die Blauen in bewegten Zeiten“ und zeichnet die Lebenswege einzelner Spieler nach.

Was ist museumsreif?

Im Stadtpalais ist die Ausstellung „Euro-Legends-Stuttgart“ zu sehen. Vom Freitag, 17. Mai, bis zum EM-Ende am Sonntag, 14. Juli, wird die Fußball-Geschichte Europas aufgearbeitet. Mit besonderem Augenmerk auf Belgien, Dänemark, Schottland, Slowenien, Ungarn, Ukraine und Deutschland – die Länder, die hier in Stuttgart spielen.