Feuer im Gästeblock und aufs Feld fliegende Pyrotechnik: Solche Szenen sollen sich am 24. November nicht wiederholen, wenn der VfB Stuttgart und der Karlsruher SC erneut aufeinandertreffen Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Am 24 . November empfängt der VfB Stuttgart den Karlsruher SC zum Hochrisikospiel. Damit es nicht wie beim vergangenen Mal zu Ausschreitungen kommt, haben sich Vereine und Polizei auf strenge Regeln verständigt.

Stuttgart - Vor zwei Jahren ist beim Fußball-Derby zwischen dem VfB Stuttgart und dem Karlsruher SC einiges aus dem Ruder gelaufen. Diverse KSC-Fans vermummten sich, Pyrotechnik flog aus dem Gästeblock aufs Spielfeld und in benachbarte Zuschauerbereiche. In der Bilanz standen am Ende unter anderem 20 verletzte Polizisten. Solche Szenen sollen sich nicht wiederholen, wenn die beiden Mannschaften sich am 24. November in Bad Cannstatt erneut gegenüberstehen. Vereine, Fanbeauftragte und Polizei haben dafür in bisher 24 Sitzungen seit August ein gemeinsames Konzept erarbeitet.

„Es gibt eine klare rote Linie in Stuttgart. Die lautet: keine Gewalt, weder gegen Menschen noch gegen Sachen“, sagt der Stuttgarter Polizeivizepräsident Thomas Berger. Zum Konzept gehören demnach strenge Kontrollen und ein Taschenverbot im Gästebereich. KSC-Fans müssen Rucksäcke und ähnliches an einer Verwahrstelle abgeben und dürfen auch keine Fahnen mit in ihren Block nehmen.

Rund um den Gästebereich werden Pufferzonen eingerichtet, sodass das Stadion an diesem Tag nur 56 880 Zuschauer fassen wird, rund 2000 weniger als beim vergangenen Derby. Im Stadion wird kein Alkohol ausgeschenkt. Die Fantrennung soll strikt eingehalten werden, deshalb wird auch der Schwarzmarkt streng überwacht. „Wer Gegenstände zur Vermummung oder Pyrotechnik bei sich hat, wird das Spiel nicht sehen“, kündigt Berger an.

Zwei Wasserwerfer stehen bereit

All diese Maßnahmen sollen in einer groß angelegten gemeinsamen Kommunikationsaktion unters Volk gebracht werden. „Jeder Besucher wird schon vorher wissen, welche Regeln gelten“, so Berger.

Um das Hochrisikospiel in Ruhe bewältigen zu können, wird das Stadion bereits zwei Stunden vor Anpfiff geöffnet. Die Polizei wird zwei Wasserwerfer in der Hinterhand behalten, geht aber davon aus, sie nicht auffahren zu müssen. Aufgrund der intensiven Planung wird sie sogar mit nur halb so vielen Beamten im Einsatz sein wie beim vergangenen Derby. Statt 1000 Polizisten sind Stand jetzt nur 400 bis 600 vorgesehen.

„Wir dürfen nicht vergessen, dass das Gros der Besucher überhaupt kein Problem darstellt, sondern nur einige wenige“, sagt Berger. Das betont auch VfB-Vorstand Stefan Heim: „Derbys sind das Salz in der Suppe. Wir wollen dafür sorgen, dass das Spiel ein Fußballfest wird.“