Foto: dpa

Britische Hotels bieten ihren Gästen einen kuscheligen Betten-Service: Angestellte schlüpfen für fünf Minuten kostenlos unter die Bettdecke.

Stuttgart - Britische Hotels bieten ihren Gästen einen kuscheligen Betten-Service: Angestellte schlüpfen in einem Ganzkörperschlafanzug für fünf Minuten kostenlos unter die Bettdecke.

Die humanoiden Wärmflaschen tragen speziell angefertigte Overalls. Das Ganze fühle sich an wie eine gigantische heiße Wärmflasche, schwärmt Holiday-Inn-Sprecherin Jane Bednall. Das Testprojekt soll noch bis Ende Januar laufen.

Die Hotelkette unterhält weltweit rund 4000 Häuser, davon knapp 50 in Deutschland. Hier hat man von der ungewöhnlichen Wohlfühloffensive noch nichts gehört. "Das es so etwas gibt, ist mir völlig neu", meint eine Hotelmitarbeiterin in Berlin-Mitte. Auch eine Angestellte im Frankfurter Holiday Inn glaubt nicht, dass der Wärmflaschenservice hierzulande eine große Zukunft haben wird. "Sie finden keinen Angestellten, der so etwas macht." Ungläubiges Staunen erntet das britische Experiment auch in Hamburg, Köln und München.

Doch zumindest in Stuttgart hat man davon schon gehört. "Ich habe heute auf der firmeninternen Internet-Seite die Überschrift ,A new bed warming service' gelesen", sagt Hoteldirektor Rainer Werdel. "Aber in Stuttgart ist noch nichts angedacht."

Die skurrile Service-Idee ist wissenschaftlich fundiert. Chris Idzikwski, Direktor des Schlafzentrums in Edinburgh, erklärt: "Ein warmes Bett mit etwa 20 bis 24 Grad ist der beste Weg, in einen erholsamen Schlaf zu starten. Ein kaltes Bett kann eine gute Nachtruhe dagegen verhindern. Der Service mit den menschlichen Bettflaschen hilft den Gästen gerade zu dieser Jahreszeit, sich schnell aufzuwärmen."

Dass kalte Betten die Nachtruhe stören, bestätigt auch Helen Slawik, Ärztin am Schlafmedizinischen Zentrum in München. "Kalte Füße behindern den Schlaf. Das hat mit der Thermoregulation beim Schlaf zu tun. Wenn man die Füße wärmt, schläft man besser ein. Das alte Hausrezept, sich warme Socken anzuziehen, hilft." Dass sich aber ein Fremder ins Bett legt, habe sie noch nie gehört. "Ich halte das für einen Gag."