So schmenken der Frühling und das Frühlingsfest in Plattenhardt. Foto: Natalie Kanter

Die Plattenhardter Geschäftswelt läutete am Wochenende den Frühling ein. Am Sonntag kamen Besucher satt.

Plattenhardt - Richard Briem und Rainer Hörz hatten am Samstagmittag jede Menge Hände zu schütteln. Reichlich Politikprominenz war zur Eröffnung des 18. Frühlingsfestes in den Fachmarkt Flora Garten und Ambiente gekommen. Das Unternehmen gibt es mittlerweile seit 40 Jahre und ist laut Inhaber Wolfram Goldemann eine Institution auf den Fildern.

Bundestagsabgeordnete, Kreis- und Stadträte, Vertreter der Stadtverwaltung, der Kirchen, von Banken und von örtlichen Vereine und auch Landrat Heinz Eininger gaben sich ein Stelldichein. Der Plattenhardter Musikvereins Frei weg spielte.

Für einen Moment aber stahl ein kleiner Junge allen die Schau. Der fünfjährige Jonah stellte sich flugs zu den Musikern und spielte auf seiner Spielzeugtrompete tatkräftig mit.

Oberbürgermeister Christoph Traub war von dem jungem Mann schwer beeindruckt. Er gebe den Takt vor, sagte er in seiner Ansprache. Dies treffe freilich auch auf Briem und Hörz – die beiden Hauptinitiatoren des Frühlingsfestes – zu. Es sei gut, wenn die Plattenhardter Unternehmen zusammenhalten. Die Idee aber, ein solches Fest ins Leben zu rufen, die stamme nicht von den beiden, erklärte Traub mit einem Augenzwinkern. Bereits Eduard Mörike, der kurz in Plattenhardt gelebt hat, habe sich auf den Frühling gefreut.

Hörz hatte zuvor das Erfolgsrezept der Veranstaltung verraten, die insbesondere am Sonntag wieder Tausende von Besuchern von nah und fern nach Plattenhardt zog, „Wir bieten kein Glitzer und kein Glamour und auch keine leere Versprechungen, wir wollen uns vielmehr als einfache, authentische Firmen präsentieren.“ 30 Betriebe, Organisationen und auch soziale Einrichtungen öffneten am Wochenende ihre Pforten. Allesamt Betriebe, die laut Briem das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden. Er freut sich, dass sich wieder mehr Jugendliche für eine solche Ausbildung interessieren.

Kommen, schauen, staunen und mitmachen– das wollten sich am Wochenende weder Groß noch Klein entgehen lassen. Vor allem am Sonntag war der Andrang groß. Massen schoben sich durch das Gewerbegebiet. Die Erwachsenen ließen sich die neuesten Motorsägen, Rasenmäher und landwirtschaftlichen Maschinen zeigen. Oder suchten sich was Schönes für das sanierungsbedürftige Bad zuhause.

„Das Fest ist einfach Tradition“, antwortete eine Besucherin auf die Frage, warum sie hier ist. Man könne bei dieser Gelegenheit immer Leute treffen und sich auf dem Laufenden halten. Zudem gebe es gutes Essen bei guter Musik.

Die kleinen Besucher konnten derweil auf Ponys reiten, am Glücksrad drehen, an einem Malwettbewerb teilnehmen oder auch altes Handwerk ausprobieren. Jan schmiedete sich beispielsweise unter der fachmännischer Anleitung von Benjamin Rauch ein Hufeisen. Melina entschied sich für eine rasante Karussellfahrt. Mia ließ sich einen Schmetterling ins Gesicht schminken – für etwas Glitzer und Glamour im Leben.