Die Waiblinger Kripo ermittelt nach mehreren Überfällen in Winnenden. Foto: Phillip Weingand/StZ

In Winnenden ist eine Tankstelle überfallen worden. Es ist der fünfte Überfall seit Oktober. Wir haben uns bei der Polizei erkundigt, ob es einen Zusammenhang gibt und warum sie noch keine Fahndungsfotos veröffentlicht hat.

Nach einem erneuten Raubüberfall auf eine Tankstelle in der Wiesenstraße in Winnenden (Rems-Murr-Kreis) hat die Polizei am Mittwoch vergeblich in der Umgebung des Tatorts gefahndet. Gegen 10.30 Uhr hatte eine unbekannte Frau die Tankstelle betreten. Darüber, was dort genau vor sich ging, gibt sich die Polizei ungewöhnlich wortkarg. Auf Nachfrage erklärt ein Sprecher mit dem Hinweis, bei diesen Details handle es sich um Täterwissen, lediglich, dass es eine „Bedrohungshandlung“ gegeben habe und dass die Täterin auch Geld erbeutet habe. Über die genaue Höhe der Beute macht die Polizei allerdings keine Angaben.

Es ist bereits der fünfte größere Raubüberfall in Winnenden seit Oktober – und teilweise traf es dieselben Tankstellen. Am 3. Oktober hatte ein Mann eine Tankstelle in der Waiblinger Straße mit einem Messer überfallen, trotz einer groß angelegten Fahndung der Polizei gelang ihm die Flucht – zumindest vorerst.

Der nächste Überfall ereignete sich am 18. November in der Wiesenstraße – just in der Tankstelle, die jetzt am 17. Januar wieder zum Ziel eines Überfalls geworden ist. Damals konnte der Täter fliehen. Am 28. November traf es dann wieder die Tankstelle in der Waiblinger Straße, ein 18 bis 25 Jahre alter Mann erbeutete Geld aus der Registrierkasse und suchte das Weite. Am 2. Januar überfielen zudem zwei maskierte Männer einen Goldhändler in der Waiblinger Straße.

Mitte Dezember nahm die Polizei einen 41 Jahre alten Tatverdächtigen fest – ihm werden nicht nur zwei Brandstiftungen, sondern auch einer der Überfalle – jener vom 3. Oktober in der Waiblinger Straße – vorgeworfen. Ob die Überfälle miteinander zusammenhängen, wird derzeit geprüft. Und zumindest beim jüngsten Überfall, erklärt der Polizeisprecher, sei die Polizei sicher, „dass wir da keine Tätergleichheit haben“ – schließlich handele es sich beim Räuber offenkundig um eine Frau. Der Sprecher betont, die Polizei arbeite „mit Hochdruck“ an der Aufklärung der Überfälle. „Natürlich sind die Fälle ähnlich gelagert, das heißt aber nicht, dass sie zwingend zusammenhängen müssen.“ Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart bestätigt, dass sich der 41-Jährige seit Dezember in Untersuchungshaft befinde.

Nach dem Überfall hofft die Polizei auf Hinweise

Als Täterbeschreibung zum jüngsten Überfall ist derzeit nur bekannt, dass die Räuberin maskiert war und einen rosafarbenen Kapuzenpullover trug. Eine Öffentlichkeitsfahndung sei „momentan nicht angedacht“, erklärt der Polizeisprecher. Dies sei – je nach Qualität möglicher Überwachungsbilder, aber auch aus taktischen Überlegungen der Polizei heraus – nicht immer sinnvoll. Die Ermittler hoffen nun auf Zeugenhinweise. Diese können unter 0 73 61/58 00 abgegeben werden.