Mehrere Militärhubschrauber am Himmel werfen Fragen auf Foto: dpa/Boris Rössler

Mehrere Militärhubschrauber und ein Jet der Gesellschaft für Flugzieldarstellung wurden in den vergangenen Nächten am Himmel über der Region gesehen. Was war da los? Unsere Redaktion hat nachgefragt.

In einem großen Gebiet zwischen Böblingen, Freudenstadt und Rottweil waren in zwei Nächten dieser Woche lautstarke Rotoren-Geräusche zu hören. Viele Bürgerinnen und Bürger waren überrascht und fragten sich, was es damit auf sich hat – auch im südwestlichen Kreis Böblingen. Eine Leserin aus Öschelbronn berichtete von mehreren Helikoptern, die in Formation geflogen seien. Auch aus Aidlingen, Grafenau und anderen umliegenden Orten kamen Augenzeugenberichte, die über die Hubschrauber und Flugzeuge am Himmel rätselten. Eine Nachfrage beim Luftfahrtamt der Bundeswehr führte allerdings rasch zur Aufklärung der Vorkommnisse.

So haben sich in der Nacht auf Mittwoch, den 20. März, „ein Zieldarstellungsluftfahrzeug vom Typ Learjet der Gesellschaft für Flugzieldarstellung (GFD), ein Hubschrauber der Bundeswehr vom Typ EC-145 des Hubschraubergeschwaders 64 und zwei Hubschrauber der Bundeswehr vom Typ NH-90 des Transporthubschrauberregiments 30“ im Luftraum über der Region befunden, wie ein Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr erklärt.

Drei Hubschrauber und ein Jet unterwegs

„Alle Luftfahrzeuge flogen im Rahmen einer Übung in unterschiedlichen Flughöhen – durchschnittlich 75 bis 105 Meter über Grund – in dem angegebenen Bereich“, erläuterte der Sprecher weiter. „Der Learjet befand sich in einer durchschnittlichen Höhe von 2440 Meter über Grund.“ Auch die Vorkommnisse in der Nacht auf Donnerstag seien alle im Rahmen einer Übung geschehen. „Nach den uns vorliegenden Daten erfolgten die Einsätze unter Beachtung der flugbetrieblichen Bestimmungen.“

Der Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr macht zudem darauf aufmerksam, dass die Bundeswehr ein Bürgertelefon anbietet, bei dem besorgte Anwohner anrufen und nachfragen können, sollten Fluggeräte gesichtet werden.

Militärische Übungen verursachen regelmäßig Irritationen bei der Bevölkerung, finden aber immer wieder statt. Gerade im weiteren Umfeld des Kommandos Spezialkräfte (KSK) in Calw kommt es häufig zu Trainings, die auch die Bürger mitbekommen. Dass Militärhubschrauber mit tiefdröhnenden Rotoren über ihren Dächern kreisen oder über Wald- und Flurflächen am Ortsrand für eine Übung im Schwebeflug verharren, sind viele Menschen in der Umgebung gewohnt.

Zudem weist das KSK auch immer wieder auf Übungen hin, bei denen kleinere Gruppen von Soldaten durch den Wald pirschen – zum Beispiel stehen im Grafenauer Gemeindeblatt regelmäßig entsprechende Anzeigen der Bundeswehr.