Die Deutschen essen immer weniger Fleisch. Foto: IMAGO/Winfried Rothermel/IMAGO/Winfried Rothermel

In Deutschland ist der Fleischverzehr auf einem Rekordtief. Besonders beim Schweinefleisch ist der Rückgang deutlich.

Die Deutschen haben im vergangenen Jahr so wenig Fleisch gegessen wie seit über 30 Jahren nicht mehr. So sank nach vorläufigen Zahlen der Pro-Kopf-Verzehr von Fleischerzeugnissen 2022 im Vergleich zum Vorjahr um über 4 Kilogramm auf insgesamt 52 Kilogramm, wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) am Montag mitteilte. Das sei der niedrigste Wert seit Beginn der Berechnungen im Jahr 1989. Im Zehn-Jahres-Vergleich sei der Pro-Kopf-Verzehr sogar um knapp 9 Kilogramm gesunken (2012: 60,9).

Großer Rückgang beim Schweinefleisch

Am größten ist der Rückgang demnach beim Schweinefleisch. Hier aß jeder Deutsche im vergangenen Jahr im Schnitt 29 Kilogramm, 2020 waren es etwa 31 Kilogramm pro Person; 2012 sogar noch knapp 39 Kilogramm. Der Pro-Kopf-Verzehr von Rindfleisch sei im Vorjahres-Vergleich um 900 Gramm auf 8,7, der von Geflügel um 400 Gramm auf 12,7 Kilogramm zurück gegangen.

Die Fleischverzehr kann demnach zu 116 Prozent aus inländischer Produktion gedeckt werden, bzw. bei Geflügel zu rund 97 Prozent. Als mögliche Gründe für den sinkenden Fleischverzehr nennt die BLE steigende Tendenzen zu einer pflanzenbasierten Ernährung in der Bevölkerung. Keine Angabe könne darüber gemacht, wie sich ein Wiedererstarken des Außer-Haus-Verzehrs in Restaurants, Kantinen oder auf Veranstaltungen nach der Corona-Pandemie auf die Statistik auswirkt, erklärte die Bundesanstalt auf Anfrage. Im vergangenen Jahr hatten die Statistiker dies noch als möglichen Rückgang für den Fleischverzehr ausgemacht.