Das Bild zeigt Oberbürgermeister Christoph Traub und Bürgermeister Reinhard Molt (3. und 4. v.l.) bei der Eröffnung der Station in Bernhausen. Foto: Otto-H. Häusser/Malte Klein

Nach derzeitigem Stand übernimmt die Firma DB Connect die Pedelec-Station in Filderstadt. Die Folge könnte sein, dass die Nutzer künftig mehr bezahlen müssen.

Bernhausen - Den Nutzern von gemieteten Pedelecs könnten in Filderstadt höhere Preise drohen. Derzeit sieht es danach aus, als ob die Firma DB Connect von der Firma Nextbike den Betrieb der Pedelec-Station am Bahnhof übernehmen wird. Fraglich ist dann, ob die Preise, die von DB Connect in Stuttgart verlangt werden, auch in Filderstadt gelten werden. Das Ausleihen eines Pedelecs würde in diesem Fall 7,20 Euro statt wie bisher zwei Euro pro Stunde kosten.

Davon will Filderstadts Bürgermeister Reinhard Molt jedoch nicht ausgehen. „Das ist alles noch Verhandlungssache“, sagt er. Die Arbeitsgemeinschaft aus Stadt und Region Stuttgart werde mit der Firma DB Connect über die Preise sprechen.

Noch läuft eine Klage

Voraussetzung wäre allerdings, dass die Bahn-Tochter auch am Drücker bleibt. Sie hat zwar den Zuschlag für den Betrieb der Pedelec-Stationen von der Vergabekammer Baden-Württemberg bekommen. Die Firma Nextbike, die bei der Ausschreibung unterlegen war, will aber, wie berichtet, mit einer Beschwerde beim Oberlandesgericht Karlsruhe dagegen vorgehen.

Der Ausgang des Verfahrens ist offen. Klar bleibt jedoch, dass die Stadt Stuttgart und die Region einen einheitlichen Betreiber suchen, damit die Pedelecs, die im Umland ausgeliehen werden, auch in der Landeshauptstadt wieder abgegeben werden können. Was für den umgekehrten Fall natürlich ebenso gelten würde.

Derzeit wird das Ausleihsystem Call-a-Bike in Stuttgart von DB Connect betrieben, während die Stationen in der Region unter der Regie von Nextbike stehen. In Filderstadt läuft der entsprechende Vertrag noch bis September nächsten Jahres. Dort wurde die Pedelec-Station vor rund eineinhalb Jahren eröffnet. Ob sie bisher gut angenommen wird, kann Bürgermeister Molt nicht sagen. Die Zahlen dazu würden bei der Sitzung des Technischen Ausschusses im Oktober bekannt gegeben. Für Molt steht jedoch fest, dass sie nicht so hoch ausfallen können wie beispielsweise in Waiblingen. Dort habe der Nutzer nämlich die Möglichkeit, mit dem Rad nach Schorndorf oder gar Schwäbisch Gmünd zu fahren. Weil sich dort ebenfalls Pedelec-Stationen befänden, könne man das Rad auch dort abgeben. „Das ist natürlich attraktiver als im Süden von Stuttgart“, sagt der Bürgermeister. Leider sei hier Filderstadt noch die einzige Kommune, die sich am Pedelec-Verbundsystem beteiligt.

Bürgermeister hofft auf weitere Stationen

Molt hofft darauf, dass sich die Nachbarkommune Leinfelden-Echterdingen auch bald eine Pedelec-Station zulegt. Bisher gibt es dafür aber keine Anzeichen. Der Bürgermeister geht jedoch davon aus, dass sich im Zuge der U-6-Verlängerung doch noch etwas bewegen könnte. Dasselbe gilt seiner Meinung nach auch für die Verlängerung der S-Bahnstrecke nach Neuhausen. Auch dort könnte sich der Bürgermeister nach der Fertigstellung den Betrieb einer Pedelec-Station vorstellen. Derzeit würden die Pedelecs in Filderstadt mangels anderer Stationen in der Nähe wahrscheinlich oft von Leuten genutzt, die eine Tagestour unternehmen. Für sie ist jetzt der von Nextbike angebotene Preis von neun Euro maßgebend. In Stuttgart verlangt die DB Connect momentan für eine Tagesausleihe 22,50 Euro. Der Bürgermeister setzt darauf, dass es bei den Verhandlungen zu den künftigen Tarifen auch um Preisnachlässe für Vielfahrer gehen wird. Er könne sich auch vorstellen, dass Leute, die eine VVS-Jahreskarte haben, einen billigeren Preis bekommen.