Inzwischen hat auch schon das Dach angefangen, zu brennen. Foto: Juergen Lueck

Dichte Rauchwolke waren von Weitem zu sehen. Die Halle von KG Holz- und Furnierprodukte (vormals Graf Furnier) im Industriegebiet Heiligenfeld stand am Dienstagabend im Vollbrand. Die Feuerwehr löschte aus allen Rohren, um das Übergreifen des Feuers auf Nachbargebäude zu verhindern.

Es ist wirklich dramatisch. Eine riesige Rauchwolke qualmt über dem Industriegebiet Heiligenfeld und ist spätestens nach dem letzten Kreisel am Hohenberg zu sehen: Feuer in den Hallen von KG Holz- und Furnierprodukte (bis 2008 Graf Furnier) in der Industriestraße.

Feuerwehrsprecher Jan Straub: „Um 17.38 Uhr haben wir den Alarm bekommen. Laut dem Anrufer stand das Gebäude schon in Flammen. Wir haben sofort die Bandstufe 6 ausgerufen – die höchste im Landkreis. Als die Feuerwehr ankam, stand die Halle schon im Vollbrand.“

Feuerwehrsprecher: „In der Halle ist alles, was brennt!“

Das Problem für die Retter, so beschreibt es Jan Straub: „In den Räumlichkeiten der mittleren Halle ist eine Tischlerei. Mit Holzstaub, Gasflaschen, Lacken und allem, was brennt. Dazu kommt: Die Halle besteht aus Stahlträgern. Wenn die heiß werden, fallen sie zusammen.“

Erste Konsequenz für die gut 100 Retter vor Ort: Kein Innenangriff! Es werden insgesamt zwei Drehleitern ausgefahren und von oben gelöscht. Später steigen dann auch große schwarze Rußteile im dicken grauschwarzen Rauch in die Luft.

Gleichzeitig sind die Feuerwehrleute dabei, von vorne und hinten die brennenden Fassadenteile zu löschen. Und außerdem zu versuchen, den Übergriff der Flammen auf die Halle nebenan und das Bürogebäude zu verhindern.

Eine Straße macht es leichter, den Übergriff des Feuers zu verhindern

Glück für die Feuerwehr: Zwischen der brennenden Halle und dem Nachbargebäude ist eine Straße. Beim Angriff von hinten Richtung Bahnschienen kann man gut sehen, wie lichterloh es innen brennt.

Es knallt zwischendurch immer wieder Mal – das sind die Gasflaschen. Und dann fallen nach und nach auch die Fassadenelemente vorne brennend herunter.

Die Polizei bittet alle, die auf dem Hügel oberhalb des Brandes stehen, genügend Abstand zu nehmen. Der Polizist: „Aus Sicherheitsgründen. Es besteht Gefahr, dass die Halle zusammenstürzt.“

Dann kracht das Gebäude zusammen

Gefühlte 30 Minuten später kracht dann die Dachkonstruktion der Halle zusammen. Auch die Flammen werden weniger.

Offenbar hat die Feuerwehr das Feuer soweit im Griff. Feuerwehrsprecher Jan Straub zieht eine erste Bilanz: „Wir haben ungefähr 90 bis 100 Feuerwehrleute im Einsatz. 18 Fahrzeuge von der Feuerwehr, vom DRK 30 Personen. Keine Personen waren beim Brandausbruch im Gebäude. Die Aufgabe ist jetzt, die Brandausbreitung weiter zu verhindern.“

Auch Horbs Stadtoberhaupt Peter Rosenberger und Bürgermeister Ralph Zimmermann sind vor Ort. Rosenberger: „Ich kenne die Familie Graf persönlich. Da stehen jetzt Existenzen auf dem Spiel.“

Zur Brandursache kann die Feuerwehr am Dienstagabend noch nichts sagen. Feuerwehrsprecher Straub: „Die Brandermittlungen werden umgehend beginnen, wenn das Feuer gelöscht ist.“